Hückeswagen Kunst auf der Flucht - ausgestellt im Island

Hückeswagen · Es ist eine Vernissage der etwas anderen Art, zu der für Samstag, 17. Februar, ins Kultur-Haus-Zach im Island eingeladen wird. Normalerweise sind dort eher Werke von lokalen oder regionalen Künstlern zu finden, doch das ändert sich jetzt. Denn die beiden Flüchtlinge Emmanuel Debrah aus Ghana und Murad Karo aus Armenien möchten am Kulturleben der Schloss-Stadt teilnehmen und dieses durch ihre eigenen Werke bereichern. Die Idee zu dieser Ausstellung kam von Marianne Stubenrauch, die bereit war, diese mit Hilfe des Trägervereins des Kultur-Hauses zu organisieren. "Die Werke zeugen von einer außergewöhnlichen Geschicklichkeit", betont die Hückeswagener Künstlerin.

 Auch dieses Gemälde von Emmanuel Debrah aus Ghana wird in der Ausstellung im Kultur-Haus Zach zu sehen sein.

Auch dieses Gemälde von Emmanuel Debrah aus Ghana wird in der Ausstellung im Kultur-Haus Zach zu sehen sein.

Foto: J. Kaiser

Entstanden sind die Kunstobjekte teilweise unter widrigsten Umständen auf der Flucht. Emmanuel Debrah hatte auf seinem Weg durch Afrika und Europa nur einen Kuli und einen Bleistift dabei. So kommt es, dass manche seiner Porträts auf Tüten und alten Umschlägen festgehalten wurden. "Dieses Talent im Hosentaschenformat möchten wir gerne der Öffentlichkeit präsentieren", sagt Marianne Stubenrauch. Die erste Bildserie erzählt vor allem von Not und angstvoller Ungewissheit. In einer neueren, in Deutschland entstandenen Reihe stellt der Ghanaer Hückeswagener vor, mit denen er in seiner Wartezeit konfrontiert wurde. Die Zeichnungen wurden von ihm und Marianne Stubenrauch gebügelt, vergrößert und gerahmt.

Das Talent Murad Karos zeigt sich auf eine andere Art und Weise: Der Armenier fertigt Wandbilder aus farbigen, handgeschnittenen Glasmosaiken an. Diese bilden den zweiten Teil der Ausstellung, die in zwei Wochen eröffnet wird. Nach einer langen und umständlichen Flucht hat Karo mittlerweile mit seiner Familie die Aufenthaltsgenehmigung erhalten und einen Arbeitsplatz gefunden. "Beide Künstler haben die Wartezeit durch ihre Begabungen wirklich sinnvoll genutzt", sagt Marianne Stubenrauch, die vom Können der beiden Flüchtlinge begeistert ist.

Die Vernissage am 17. Februar wird von einem Musiker am Klavier begleiten. Dazu gibt es Getränke und Knabbereien. Die Kunstwerke sind eine Zeit lang zu den Veranstaltungen im Kultur-Haus Zach zu sehen. Die Plakate, die in der Stadt auf die Vernissage hinweisen, haben die beiden Künstler übrigens selbst entworfen.

Sa. 17. Februar, 11 Uhr (Vernissage), Kultur-Haus Zach, Islandstraße5-7.

(kron)
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