Rehkitz im Vorster Wald aufgeschreckt Nabu Kaarst richtet Appell an Hundebesitzer

Vorst · Erneut ist ein Rehkitz im Vorster Wald von einem frei laufenden Hund aufgeschreckt worden. Die Kaarster Nabu-Ortsgruppe bittet Hundebesitzer, ihre Tiere anzuleinen.

 Ein kleines Rehkitz liegt im hohen Gras. Durch freilaufende Hunde werden Rehkitze immer wieder aufgeschreckt.

Ein kleines Rehkitz liegt im hohen Gras. Durch freilaufende Hunde werden Rehkitze immer wieder aufgeschreckt.

Foto: dpa/---

Die Nabu-Ortsgruppe Kaarst ruft Hundebesitzer, die im Vorster Wald mit ihren Tieren spazieren gehen, dazu auf, die Vierbeiner an die Leine zu nehmen, damit sie keine Rehkitze aufscheuchen. Denn diese liegen in den ersten Lebenswochen an geschützten Stellen, wozu der Vorster Wald gehört, der von vielen Trampelpfaden durchzogen ist.

„Wildtiere wie Rehe, Hasen oder Vögel haben dort deswegen ohnehin nur wenig Rückzugsraum, um die Jungtiere sicher ins Leben zu führen“, sagt Ulrike Silberbach von der Nabu-Ortsgruppe Kaarst. „Wenn dann noch frei laufende Hunde diese schutzlosen kleinen Lebewesen aufstöbern, geraten die Elterntiere in größte Panik und das Leben der Kitze, Junghasen und Jungvögel ist ernsthaft in Gefahr“, sagt Silberbach weiter. Vor wenigen Tagen solle es erneut einen solchen Vorfall im Vorster Wald gegeben haben, wie sie erklärt. „Es ist ein generelles Problem, es geht nicht nur um Rehkitze“, sagt sie.

Ende Mai hatte es einen Facebook-Post gegeben, in dem auf den tierischen Nachwuchs im Vorster Wald aufmerksam gemacht worden war mit der Bitte, die Hunde doch anzuleinen. Die Verantwortlichen des Nabu fragen sich, ob es zu viel verlangt sei, seinen Hund nur auf den Gehwegen laufen zu lassen. „Es wäre großartig, wenn möglichst viele Lebewesen, für die wir Menschen verantwortlich sind, zu ihrem Recht kämen“, wünschen sich Ulrike Silberbach und ihre Mitstreiter.

Zuletzt hatten sogar Jäger und Landwirte einen Appell an die Hundehalter gerichtet, ihre Tiere auch auf Feldwegen anzuleinen. Denn dort können frei laufende Hunde die Ernte zerstören oder das Jungwild, das sich im Feld befindet, aufschrecken. Zwar bestehe nach Angaben der Stadt keine Anleinpflicht, aber die Hunde sollen auf Wald- oder Wirtschaftswegen so geführt werden, dass sie jederzeit kontrollierbar sind. Die Hundehalter stünden in der Verantwortung, dass keine Wildtiere aufgescheucht oder Felder zerstört werden.

Auch am Kaarster See sind immer wieder frei laufende Hunde in den Uferbereichen zu sehen. Die Schäden sind nach Angaben von Karsten Silberbach vom Sportfischerverein Kaarst vielfältig: angefangen von Ufersachbeschädigung durch scharrende Hunde, Beschädigung von Uferrandbepflanzungen, Aufscheuchen und Jagen von wild lebenden, teils nach Bundesnaturschutz geschützten Vögeln wie Eisvögel oder Austernfischer. Auch brütende Wasservögel (Haubentaucher, Blesshühner, Stockenten) und Singvögel in den Uferbereichen werden oftmals aufgeschreckt. „Manche haben die Angewohnheit, ihren Hundekot liegen zu lassen oder noch schlimmer mit Kotbeuteln aufzunehmen und dann in die Gebüsche zu entsorgen“, erklärt Karsten Silberbach.

(seeg)
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