Hückeswagen Zwischen den Hütten aufgeschnappt

Hückeswagen · Beim Hüttenzauber sahen die Besucher Jörg von Polheim noch einmal in gewohnter Weise: In weißer Kleidung und beim Backen der beliebten Krapfen. Wie oft der Bäckermeister und FDP-Fraktionsvorsitzende beim Weihnachtsmarkt auf seinen "Jobwechsel" angesprochen wurde, konnten er und seine Ehefrau Sabine schon nicht mehr zählen. "Die meisten gratulieren aber einfach nur", sagte von Polheim. Mitte Januar wird der selbstständige Bäckermeister als FDP-Abgeordneter in den Deutschen Bundestag nachrücken (die BM berichtete).

 Offensichtlich Spaß machte die Arbeit an Bauers Lebkuchenhaus.

Offensichtlich Spaß machte die Arbeit an Bauers Lebkuchenhaus.

Foto: Hertgen

Seinen Kunden versichert er: "Im Betrieb wird es ganz genau so weiterlaufen wie bisher, eine langjährige Familientradition gefährdet man ja nicht aus einer Laune heraus." Die Existenz des seit 1839 bestehenden Handwerksbetriebs ist demnach gesichert. Eine gewisse Vorfreude auf die neue Aufgabe war dem 52-Jährigen bereits anzumerken. "Ich bin gespannt, was auf mich zukommt", sagte Jörg von Polheim. Zwei Tage lang stellte die Bäckerei Bauer große Platten Lebkuchen her: Für eines der größten Lebkuchenhäuser im Bergischen Land.

"Insgesamt 380 Kilogramm Lebkuchen wurden verarbeitet", sagten Geschäftsführer Christian und Schwester Nicole Bauer. Aufgelegt auf einer stabilen Holzkonstruktion wartete am Sonntag das große Hexenhäuschen auf fleißige Kinderhände. Die fanden sich auf dem Weihnachtsmarkt in großer Zahl: Mit Schürzen und Handschuhen ausgestattet machten sie sich an die bunte Verzierung. "Ich habe Colafläschen und Frösche angeklebt", sagte die vierjährige Zoe.

Zur Auswahl standen für die Deko auch Spekulatius, Zuckerperlen, Lakritzschnecken und weiße Schaummäuse. Als Kleber diente Zuckerguss. 20 Kilogramm Puderzucker mussten dazu angerührt werden. Während die "Häuslebauer" ihr Werk vollendeten, zog in einer Pferdekutsche das Christkind in die Stadt. Im Spielwaren-Fachgeschäft Heinhaus verteilte es kleine Geschenke an die Kinder und sammelte Wunschzettel ein. "Zusammen mit der Bäckerei Bauer wollten wir den Mythos Christkind bei den Kinder wieder erwecken", sagte Geschäftsführer Uwe Heinhaus.

Der Hüttenzauber bot eine große Auswahl schöner Dinge, mit denen auch Freunde und Familienangehörige zu Weihnachten eine Freude bereitet werden kann. Wer darüber hinaus noch einkaufen wollte, hatte am Wochenende die beste Gelegenheit: Am Samstag blieben die meisten Läden der örtlichen Einzelhändler bis 20 Uhr, am Sonntag bis 18 Uhr geöffnet. Trotz Regen zeigten sich die Händler zufrieden. "Es ist zwar kein Vergleich zum vergangenen Jahr", sagte Dirk Sessinghaus, Vorsitzender des örtlichen Einzelhandelsverbandes, und erinnerte damit an den Schnee und den Coca-Cola-Truck auf dem Schlossplatz, der 2010 viele Besucher angelockt hatte.

Dennoch sei der Hüttenzauber gut besucht, das Weihnachtsgeschäft laufe zufriedenstellend. Dem konnte sich Uwe Heinhaus nur anschließen: "Hier zeigt sich wieder, dass es für den Bergischen kein schlechtes Wetter gibt." FRAGE DES TAGES

(heka)
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