Hückeswagen In Dörpmühle geht's voran

Hückeswagen · Anfang September soll die K 2 zwischen Wiehagen und Engelsburg für den Verkehr wieder freigegeben werden. Die Stadt Remscheid ist zufrieden mit den Bauarbeiten in Dörpmühle. Autofahrer dagegen nervt die Umleitung.

Im Sekundentakt scheuchen die Bauarbeiter im Dörpetal die lästigen Wespen mit einer Handbewegung weg. Schweiß läuft ihnen über das Gesicht, denn die Sommersonne zeigt sich gnadenlos. Die Insekten suchen die Nähe zum Wasser. Genau das fließt im Bereich der Kreisstraße erstmals seit Jahren wieder an der Oberfläche.

Der Grund: Die Bachüberquerung der K 2 in Dörpmühle auf Remscheider Gebiet muss dringend saniert, das alte Brückenbauwerk musste komplett abgerissen werden. "Wir hatten im Bereich des Bachlaufs immer wieder Absackungen in der Straßenoberfläche beobachtet", berichtete Gunther Breidbach, der Projektleiter Neubau von der Stadt Remscheid. Ein Ingenieurbüro stellte fest, dass das alte Stahlwellprofil durchgerostet und somit eine Komplettsanierung notwendig geworden war.

Die Konsequenzen der Messergebnisse waren groß: Gleich für mehrere Monate musste die für Hückeswagener so wichtige Verbindung nach Lennep und zur Autobahnauffahrt gesperrt werden. "Wir hatten überlegt, ob auch eine halbseitige Sperrung möglich ist. Doch der finanzielle Aufwand steht dazu in keinem Verhältnis", erläutert Breidbach.

Am 30. Mai begann mit den Bauarbeiten die Vollsperrung. Als Bauzeit veranschlagten die Ingenieure drei Monate. Für einen Laien eine lange Zeit, für die Bauprofis ein äußert enger Zeitrahmen.

"Dieses Bauwerk ist eine Einzelanfertigung mit acht teilweise aufwändigen Arbeitsschritten", erklärt Projektbauleiter Uwe Hein. Besonders viel Zeit nehmen die Betonverschalungen des neuen Durchlaufs in Anspruch, die nach dem Guss einige Zeit aushärten müssen. "Die neue Betonverrohrung hält einer Belastung von 60 bis 70 Tonnen stand und hat einen Durchmesser von zirka zwei Metern", sagt Breidbach.

Mit dem Neubau kommt die Stadt Remscheid gleichzeitig den Hochwasserschutz-Anforderungen des Wupperverbands nach. Die alten Rohre hatten einen zu kleinen Durchmesser, so dass die Wiesen einiger Landwirte wegen der zu geringen Abflussmenge immer wieder unter Wasser standen.

Das Bauunternehmen STH Hüttental liegt nach Angaben ihres Poliers Rüdiger Ernert im Zeitplan. "Anfang September werden die Autofahrer die Strecke wieder benutzen können", verspricht Breidbach. Denn sollte die Firma das nicht schaffen, droht ihr eine Vertragsstrafe.

Doch alle Beteiligten sind sich sicher, dass es dazu nicht kommen wird. Wenn der letzte Spatenstich getan ist, werden rund 170 000 Euro in das Projekt geflossen sein. Für viele Jahre ist dann die Passierbarkeit der K 2 in der Senke von Dörpmühle gesichert. Und das garantiert ohne Umleitung.

(RP)
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