Theaterpremiere Hückeswagen Komisch-Romantische Irrungen und Wirrungen

Hückeswagen · Bei der Premiere der amüsanten Verwechslungskomödie „Rendezvous zu dritt“ des Wipperwagens, hatten die rund 120 Zuschauer im Forum der Montanusschule jede Menge zu lachen.

 Oliver Hecker, Tanja Pett und Norbert Becker in der neuen Aufführung des Wipperwagens.

Oliver Hecker, Tanja Pett und Norbert Becker in der neuen Aufführung des Wipperwagens.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Die Premieren des Hückeswagener Theatervereins Wipperwagen gehören in der Schloss-Stadt zu den Terminen im Veranstaltungskalender, die für viele Hückeswagener Pflicht sind. Zwar ist das Forum an der Montanusschule nicht ausverkauft, aber die rund 120 Zuschauer, die am Samstagabend zum neuen Theaterstück „Rendezvous zu dritt“ gekommen sind, füllen den großen Raum recht ansprechend. Sie haben außerdem jede Menge Spaß mitgebracht und sorgen dafür, dass die fünf gut aufgelegten Schauspieler einmal mehr einen gelungenen Premierenabend erleben dürfen. Das etwa zweistündige Theaterstück, eine gewohnt humorvolle Verwechslungskomödie, zeigt die fünf Schauspieler Oliver Hecker, Norbert Becker, Babsi Kaiser, Tanja Pett und Ute Joho in sehr guter Form, hochmotiviert und voller Spielfreude.

Die bisherigen Theaterstücke sind  in der Regel im Kultur-Haus Zach zur Aufführung gebracht worden. Oftmals auch an zwei ausverkauften Abenden hintereinander. Weil das Bühnenbild von Marco Pett aber so groß ist, hat der Wipperwagen auf die deutlich größere Bühne des Forums ausweichen müssen. Und das stellt sich als gelungene Alternative heraus. Denn die große Bühne gibt den Akteuren viel mehr Platz, als sie im doch vergleichsweise engen Kultur-Haus haben. So können sie während des Spielens deutlich freier agieren, mit ausladender Gestik spielen und auch immer wieder mal über die Bühne schlendern. Das ist für den Zuschauer sehr angenehm, weil kurzweilig.

Die Geschichte ist einmal mehr sehr humorvoll gestrickt. Ein lange verheiratetes Ehepaar – Walter und Marita – verbringen das lange Oster-Wochenende in ihrer Ferienwohnung im Bergischen Land. Zwischen den beiden läuft es schon lange nicht mehr so gut. „Ich bin 15 Jahre mit Marita verheiratet und kenne alle ihre Macken. Die aber ist neu“, sagt Walter über seine Frau, sehr jovial von Oliver Hecker gespielt, der auch wieder die Regie übernommen hat. Da verwundert es auch nicht, dass sowohl Walter als auch Marita – berechnend bis hysterisch von Tanja Pett verkörpert – ihre jeweiligen außerehelichen und dem Partner natürlich nicht bekannten Liebschaften mit ins Oster-Wochenende eingeladen haben.

Das kommt natürlich einem selbst verschuldeten „Himmelfahrtskommando“ gleich, an dessen Ende doch eigentlich nichts anderes als zwei völlig zerstörte Beziehungen stehen können. Könnte man jedenfalls meinen. Walter hat aber seine Affäre Nadine eingeladen, die sich als neue Freundin seines Mitarbeiters Siegfried – schlacksig und schluffig dargestellt von Norbert Becker – ausgeben soll. Wobei Siegfried eigentlich Maritas Affäre ist. Als dann jedoch plötzlich zwei Nadines, eine Schauspielerin, die andere Managerin und Affäre, auftauchen – Ute Joho und Babsi Kaiser –, und Siegfried keine Ahnung hat, mit welcher er nun warum vermeintlich anbandeln soll, um Walter die romantischen Eskapaden über das Oster-Wochenende zu ermöglichen, ist das Chaos direkt perfekt.

Als diese Konstellation gesetzt ist, weiß das Publikum Bescheid und kann sich auf die Handlung konzentrieren, die alle Merkmale von Komödien wie „Manche mögen‘s heiß“ oder „Arsen und Spitzenhäubchen“ aufweist. Die Schauspieler setzen ihre Dialoge und Pointen genau in Szene. So sagt Walter etwa zu Schauspielerin-Nadine, ihrerseits ebenfalls eine seiner ehemaligen Affären: „Wir hatten doch unvergleichliche Liebesnächte!“ Worauf die solchermaßen Angesprochene trocken kontert: „Ja, du vielleicht. Aber unter unvergleichlichen Liebesnächten verstehe ich mehr als nur drei Minuten.“ Sätze wie diese sind es, die das Publikum dauerhaft zum Kichern und Lachen bringen. Eindrucksvoll ist zudem, wie gut aufeinander eingespielt die fünf Schauspieler des Hobby-Theatervereins wieder einmal sind. Schnell wird den Zuschauern klar, wie viel Probenarbeit in die Vorbereitungen geflossen sein muss.

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