Film-Nostalgie in Hückeswagen Karl-May-Nostalgie in Haus Hammerstein

Hückeswagen · Der Hückeswagener Stefan Brücker und andere Fans der Karl-May-Filme trafen sich erneut an der Wupper-Talsperre. Zu Gast waren auch Mitwirkende der legendären Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker.

 Stefan Brücker hatte Stars und Freunde der Winnetou-Filme ins Haus Hammerstein und zu einem schönen Wochenende im Bergischen eingeladen.  

Stefan Brücker hatte Stars und Freunde der Winnetou-Filme ins Haus Hammerstein und zu einem schönen Wochenende im Bergischen eingeladen.  

Foto: Susanne Katterwe

In den 60er Jahren waren die Filme rund um den Indianer-Helden Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand Kino-Erfolge, die Massen begeisterten. Heute noch sind zumindest die bekannten Melodien aus der Filmmusik fast jedem geläufig – und die Fangemeinde ist nach wie vor aktiv.

Dazu gehört auch Stefan Brücker aus Radevormwald. Er ist ein Vollblutfan und zudem seit vielen Jahren mit Schauspielern und anderen Mitwirkenden der Kultfilme befreundet. So kam es, dass am Wochenende bereits zum vierten Mal das Karl-May-Treffen am Haus Hammerstein an der Wupper stattfand, zu dem Brücker unter anderem, wie schon im letzten Jahr, die Französin Marie Versini, die damals Winnetous Schwester Nscho-tschi spielte, eingeladen hatte. Leider konnte sie nicht kommen, ist jedoch mit den Fans weiterhin eng verbunden.

Als Brücker ihre Bekanntschaft machte, war er 20 und träumte davon, die Stars seines Lieblingsfilms kennenzulernen. Dass er eines Tages mit den meisten von ihnen heute befreundet sein würde, hätte er damals nicht geglaubt. „Wir haben uns lange Briefe geschrieben. Nächstes Jahr ist sie bestimmt wieder dabei“, zeigt er sich überzeugt.

Tatsächlich erschienen zum Treffen am Wochenende Gordana Zeitz-Ceko. Die Schauspielerin Daliah Lavi, die einst in einem Karl-May-Film die Halbindianerin Paloma verkörpert hatte, war erkrankt. Zeitz-Ceko erklärte sich bereit, als Gast einzuspringen. Sie war erst 16 als sie von der Straße in ihrer Heimat in Kroatien vom Drehteam angesprochen wurde bei dem Film „Old Shatterhand“ mitzuwirken. „Mit 16 denkt man sich nicht viel dabei, von einer Klippe zu springen. Zumal das eigentlich gar nicht im Drehbuch stand“, erinnert sich Gordana über ihren Einsatz als Double.

Längere Zeit lebte sie danach in Deutschland, gründete eine Familie und arbeitete als Journalistin. Jetzt sind die Kinder groß, und sie lebt wieder in Kroatien, leitet dort deutsche Reisegruppen „auf den Spuren von Winnetou“ entlang der Drehorte.

Jessica Stadt ist ebenfalls sie Riesenfan und kennt die Filme in- und auswendig. Sie freut sich darauf, nach Elspe zum Karl-May-Treff zu fahren. „Seit den 80ern wird dieses Jahr zum ersten Mal wieder die Trilogie präsentiert und das mit einem Drehbuch, das mit dem von 1986 fast identisch ist. Ich bin sehr gespannt, ich kenne ja noch die Besetzung mit Pierre Brice“, sagt sie.

Unter den vierzehn Gästen war in diesem Jahr auch der Harmonika-Virtuose René Giessen. Lex Barker, der Darsteller des Old Shatterhand, war ein Held seiner Kindheit, und er hätte nicht gerechnet, dass er eines Tages leibhaftig vor ihm stehen würde. „Damals kamen Anfragen für Musiker immer an die Musik-Agentur und eines Tages suchte man jemanden, der Mundharmonika spielt. Ich wusste nicht worum es ging, aber als Student verdient man sich gerne etwas dazu, und dann kam ich zu den Bavaria-Studios, und der Komponist Martin Böttcher kam auf mich zu – und neben ihm Lex Barker!“, berichtet Giessen mit leuchtenden Augen. Seine Harmonika war später im Soundtrack zu hören. Heute reist er mit seinen Konzerten um die Welt. Das freie Wochenende an der Wupper genoß er: „Es sieht hier fast aus wie am Silbersee“. Beim Kaffeetrinken und auf der anschließenden Planwagenfahrt sorgte er mit seiner Musik für das passende Wild-West-Gefühl.

Zu seinem 60. Geburtstag im nächsten Jahr möchte Stefan Brücker das Treffen größer aufziehen. Die Country Band „Mavericks“ hat bereits zugesagt. Und Marie Versini wird sicher dabei sein.

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