Tag der offenen Tür in der Hückeswagener Musikschule Familien schnuppern Musikschulluft

Hückeswagen · Großer Andrang herrschte am Sonntag beim Tag der offenen Tür in der Musikschule. Instrumentenparcours und Schnupper-Tanzstunde kamen bestens an. Der Ortsverband der Grünen übergab eine Spende.

 Mit viel Freude bei der Sache: Musiklehrerin Hannah Müssener mit Greta (5) und Schwester Clara (7) an den Violinen.

Mit viel Freude bei der Sache: Musiklehrerin Hannah Müssener mit Greta (5) und Schwester Clara (7) an den Violinen.

Foto: Jürgen Moll

Etwa 20 Mädchen in Ballettkleidern mit Tüllröcken und Dutts stehen im Kreis und strecken elegant die Arme in die Höhe. „Plié“ lautet die Ansage von Tanz- und Ballettlehrerin Nicole Helder, worauf die Kinder die Knie beugen. Nach einigen Aufwärmübungen zeigen die Mädchen einen Tanz und werden dabei von ihren Eltern und den Besuchern der Musikschule bestaunt und beklatscht.

Am Tag der offenen Tür herrscht am Sonntagnachmittag in der Musikschule ein Andrang, wie man ihn seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr gesehen hat. Erwachsene und Kinder versuchen in der ersten Etage des Kultur-Hauses Zach (Galerie) noch einen Platz zu ergattern, um der Vorführung folgen zu können, so wie Familie Cantow. Tochter Sophie (3) hat Freude an Musik und Bewegung. „Sie singt und tanzt zu Hause ganz viel“, sagt Mutter Katrin Cantow. Beim Tag der offenen Tür kann die Dreijährige die Tanzkurse der Musikschule kennenlernen und bei der Schnupperstunde auch selbst mitmachen. „Die tänzerische Früherziehung und der Tanzunterricht gehen mit einer gewissen Disziplin einher“, äußert sich die Mutter noch ein wenig skeptisch. Musik, Rhythmus und Tanz zu verbinden, findet sie aber sehr spannend.

Begrüßt werden die Besucher und Gäste zunächst von den Kindern der Musikalischen Früherziehung. Musikschuldozentin Christine Langmaack hat dazu mit ihrer Gruppe ein Herbstgedicht und Herbstlieder eingeübt, die mit bunten Tüchern und viel Bewegung vorgetragen werden. Neben Früherziehung und Ballett gibt es auch eine Schnupperstunde für Contemporary und Modern Dance – ein neues Angebot der Hückeswagener Musikschule. Zwei Stunden lang haben die Besucher am Tag der offenen Tür ebenso die Möglichkeit, verschiedene Instrumente auszuprobieren. Simon und sein Freund Phil (beide 7) sind direkt begeistert vom schwarzen Flügel. Klavier-Vertretungslehrer Janik Münster erklärt den Grundschülern, wie die Töne entstehen. Danach werden von den beiden Jungen auch direkt die Tasten ausprobiert und ein erstes Lied gespielt. Beim Instrumentenparcours erhalten die Kinder für jedes ausprobierte Instrument einen Stempel. „Wer die Stempelkarte voll hat, bekommt von uns einen Gutschein für eine kostenlose Schnupperstunde für das Instrument seiner Wahl“, kündigt Musikschulleiter Eckhard Richelshagen an.

Für den großen Anklang, den das Angebot findet, sind die Räumlichkeiten der Musikschule im Kultur-Haus fast zu klein. „Hier ist die Atmosphäre aber schöner als woanders“, ist Richelshagen überzeugt. Zudem werden in diesen Räumen auch die meisten Musikschüler unterrichtet. Nur die „lauten“ Instrumente, wie beispielsweise das Schlagzeug, sind in das Gebäude der Montanusschule ausgelagert.

Hanna (5) und ihr Bruder Philipp (3) haben schon mehrere Instrumente angeschaut und ihnen auch selber Töne entlockt. „Die Trompete hat mir am besten gefallen“, sagt die Fünfjährige. Die Eltern begleiten die Schnupper-Tour ihrer Kinder durch die Musikschule. „Wir wollen uns erstmal ein Bild davon machen, was angeboten wird und gucken, was den Kindern Spaß macht“, sagt Mutter Michaela Krämer.

Neben Klavier und Trompete stehen auch die Lehrer für Cello, Geige, Klarinette, Gitarre, Schlagzeug, Saxophon und Akkordeon mit ihren Instrumenten bereit. Dass die Musikschule derzeit etwa 350 Schüler hat, zeigt, wie viel Freude das Musikzieren und Tanzen machen kann.

Da kommt der Gutschein für ein neues Schlagzeug vom Hückeswagener Ortsverband der Grünen genau richtig. Heike Mühlinghaus und Egbert Sabelek übergeben den Gutschein im Wert von 500 Euro am Tag der offenen Tür an den Musikschulleiter. „3000 Euro jährlich können wir für solche Zwecke ausschütten“, berichtet Egbert Sabelek. „Was möglich ist, machen wir gerne“, fügt Heike Mühlinghaus hinzu. Am meisten freut sich Schlagzeuglehrer Michael Krautstein über die Spende. „Wir brauchen dringend ein weiteres Schlagzeug, denn unter dem Auf- und Abbau leidet das Instrument.“ Zudem würde das Leihinstrument der Musikschule den nächsten Transport nicht mehr überleben. Somit kommt die Spende der Politik genau richtig und ist gut investiertes Geld in die Zukunft des musikalischen Nachwuchses.

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