Hückeswagen Aus der "Kinderheimat" wird ein Sozialwerk

Hückeswagen · Die Ursprünge des Jugend- und Sozialwerks Gotteshütte liegen in den 1930er Jahren. Damals hatte die Schul-Gemeinde Kinder aus dem Ruhrgebiet nach Hückeswagen geholt, die hier in Familien Ferien machen konnten. Darauf aufbauend gründete Else Brüning, die im Düsseldorfer Seminar des Evangelischen Diakonie-Vereins zur Erzieherin ausgebildet worden war, 1954 die "Kinderheimat Gotteshütte". Fortan wurden in Hückeswagener Waisenkinder aufgenommen.

Als Schwester Else 1970 starb, übernahm ihr Bruder Karl-Heinz die "Kinderheimat". Der Ingenieur, der in Wuppertal eine Firma leitete, wollte die Einrichtung schon auflösen, da bat ihn der Landschaftsverband Rheinland um die Fortführung der Arbeit. Brüning folgte dem Wunsch, strukturierte die "Kinderheimat" aber um: In den Familiengruppen kamen nun Kinder unter, die in ihren richtigen Familien große Probleme hatten.

Zum 1. September 1976 übernahm dann Wolfgang Viehoff, der Schwiegersohn Karl-Heinz Brünings, das Kommando. Der gelernte Industriekaufmann aus dem Sauerland absolvierte dafür extra ein Studium der Sozialarbeit. Bis 1982 hatte er die Erziehungsleitung inne, seitdem war er der verantwortliche Heimleiter der Gotteshütte. In seine Schaffenszeit fielen weitere Neustrukturierungen, als das Jugend- und Sozialwerk verschiedene Tagesgruppen und Wohngemeinschaften einrichtete. Jüngstes "Kind" ist das "Café L(i)ebenswert", seit 2009 Anlaufstelle für Tennie-Mütter.

Anfang der 90er Jahre war aus der "Kinderheimat" das Jugend- und Sozialwerk geworden. Der Grund: "Wir wollten und haben unser Spektrum erweitert", sagte Viehoff gestern. Als "Kinderheimat" hätte man sich rechtlich nur um Kinder kümmern können. Das Nächste, dem sich die Gotteshütte annehmen will, sind Behinderte.

(RP)
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