Katholische Frauengemeinschaft Mit 175 Jahren die Ältesten

Hückeswagen · Im Jahr 1844 wurde die erste Ortsgruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Hückeswagen gegründet. Im Jubiläumsjahr hat die kfd ein großes Veranstaltungspaket geschnürt, der Festakt ist am 19. Februar.

 Die Vorsitzende Beate Knecht (l.) mit Ehrenmitglied Christel Lütgenau, die schon seit 1989 aktiv bei der kfd Hückeswagen ist.

Die Vorsitzende Beate Knecht (l.) mit Ehrenmitglied Christel Lütgenau, die schon seit 1989 aktiv bei der kfd Hückeswagen ist.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Dieses Jahr ist für die katholische Frauengemeinschaft (kfd) der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Hückeswagen ein besonderes: Am Dienstag, 19. Februar, jährt sich die Gründung des ersten kfd-Ortsvereins in Deutschland zum 175. Mal.

„Ja, wir sind offiziell die älteste Gruppe der kfd in Deutschland“, sagt Vorsitzende Beate Knecht. Das habe man in Köln zwar zunächst nicht so recht glauben wollen, aber mittlerweile ist dieser Status offiziell festgehalten. Dieses Jubiläum wird natürlich ausgiebig gefeiert. „Zum einen gibt es den offiziellen Festakt, den wir am tatsächlichen Gründungstag begehen wollen, auch wenn das dann unter der Woche ist“, sagt Knecht. Und zum anderen hat der Vorstand fast in jedem Monat bis zum Februar 2020 eine größere Veranstaltung geplant. Denn dass die katholischen Frauen in Hückeswagen feiern können, beweisen sie jedes Jahr. Unter anderem mit ihrer traditionellen Frauensitzung zu Karneval. Die fällt natürlich in diesem Jahr nicht aus, auch wenn sie in der gleichen Woche wie der Festakt stattfindet, nämlich am Sonntag, 24. Februar.

Der Festakt startet um 14 Uhr, zu dem neben Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian auch der kfd-Diözesanpräses Monsignore Robert Kleine sowie Vertreter des kfd-Bundesverbands und des kfd-Diözesanverbands erwartet werden. „Wir hatten überlegt, im Kolpinghaus zu feiern, uns aber dann doch für das Gemeindehaus an der Weierbachstraße entschieden. Das ist einfach unser Zuhause“, sagt Knecht. Neben verschiedenen offiziellen Reden und Grußworten wird es musikalische Einlagen von Ruth Balling und Monika Frenzel, eine Kaffeetafel und eine kleine Ausstellung der von der Frauengemeinschaft unterstützten Projekte geben.

Aber auch das restliche Jahr steht ganz im Zeichen vielfältiger Veranstaltungen. Am 1. März richtet die Hückeswagener kfd etwa den Weltgebetstag aus, am 11. März findet ein Einkehrtag für Frauen in Maria Rast bei Euskirchen statt. Bei der Modenschau im Kultur-Haus Zach am 12. April, präsentieren die Frauen die aktuelle Frühlings- und Sommermode. Am 12. Mai gibt es einen Familientag und ein kfd-Fest rund um die Pfarrkirche. „Wir gestalten an diesem Sonntag auch die Messe mit, dazu kommen die Church Rocker, eine Band, die auch schon in Köln auf Gottesdiensten gespielt hat“, sagt Knecht. „Ebenfalls im Mai sind wieder die Bittprozessionen zu Christi Himmelfahrt. Die wollen wir gerne überkonfessionell ausdehnen, da für den Frieden zu bitten, ja keine rein katholische Sache ist“, sagt Knecht.

Im Juli ist eine Sommerreise ins Alte Land geplant, ein weiterer Ausflug findet am 30. August statt, wohin es geht, muss indes noch festgelegt werden. „Beim Altstadtfest sind wir zum dritten Mal in Folge alleine am Kottenbutterstand, den wir zuvor mit der Pfarrgemeinde betrieben haben“, sagt Knecht. Mit einer Bergischen Kaffeetafel wird im Herbst ein Fest als Dankeschön für die zahlreichen Mitarbeiterinnen veranstaltet. Ende Oktober findet eine Veranstaltung zum Thema Gewaltprävention statt, zu der die Polizei einlädt. Passend zum Spätherbst gibt es im November einen Verwöhntag für Frauen und Mütter, bevor dann im Dezember die Adventsfeier und ein Weihnachtsmarktbesuch das Jahr ausklingen lassen.

Knecht ist seit 2006 im Vorstand und muss sich, wie viele andere Vereine auch, mit sinkenden Mitgliederzahlen auseinandersetzen. „Als ich angefangen habe, waren wir 311 Frauen, heute sind wir 232.“ Dabei sei der Jahresbeitrag mit 24 Euro sehr gering angesetzt – und das Angebot durchaus attraktiv, ist sich Knecht sicher.

Noch weiter zurückblicken kann Christel Lütgenau, die schon seit 1989 bei der kfd ist und auch langjährige Vorsitzende war. „Der Pfarrer Giesen, der unsere Gemeinschaft 1844 gegründet hat, war schon ein sehr fortschrittlicher Mann. Der hat die Frauen damals einfach schalten und walten lassen – das sucht man ja stellenweise heute noch vergebens.“

Besonderen Wert legen beide Frauen darauf, dass die Aufgaben der kfd auch heute noch eine Mischung aus karitativer und politischer Arbeit sind. „Wir haben mit Mechthild Heil, der Bundesvorsitzenden der kfd, eine Stimme im Bundestag. Außerdem sind wir deutschlandweit rund 650.000 Frauen. Dieses Gewicht darf man nicht unterschätzen“, sagt Lütgenau. Entsprechend wichtig seien da auch die Hilfsprojekte, die die kfd-Hückeswagen in Ghana, Namibia, Litauen, Bolivien und Indien unterstütze. „Da kommen jedes Jahr insgesamt um die 5000 Euro zusammen“, sagt Lütgenau.

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