Hilden Zum Friedensdienst in die USA

Hilden · Der Abiturient Florian Lagoda hat eine weite Reise vor sich: Beim Friedensdienst in Amerika möchte er viel über sich selbst und über fremde Kulturen lernen. Lagoda wird in dem Einwanderungsland Flüchtlingen helfen.

 Gut vorbereitet nach Amerika: Florian Lagoda möchte ein Jahr lang Flüchtlingen in den USA helfen.

Gut vorbereitet nach Amerika: Florian Lagoda möchte ein Jahr lang Flüchtlingen in den USA helfen.

Foto: olaf staschik

Nach dem Abitur stehen viele Jugendliche vor der Entscheidung: Was tun? Studium, Ausbildung oder doch erstmal ein Soziales Jahr und einfach mal raus? Für Letzteres entschied sich der Haaner Abiturient Florian Lagoda. Ab September wird er Haan für ein Jahr den Rücken zukehren, um seinen einjährigen Freiwilligen Friedensdienst in den USA zu absolvieren.

"Schon während meiner Schulzeit war mir klar, dass ich nach dem Abitur ins Ausland gehen möchte", erzählt Lagoda, dem die Herausforderung, auf eigenen Füßen zu stehen — weit weg von Hotel Mama — begeistert. "Ich werde in diesem Jahr viel über mich selbst lernen", sagt er.

Bewerbungen seit einem Jahr

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres verschickte er die ersten Bewerbungen, um sich seinen Traum vom Auslandsjahr zu erfüllen. Die evangelische Kirche im Rheinland stellte sich dabei schnell als seine Wunsch-Organisation heraus.

Trotz einem langem Auswahlverfahren und rund 170 Bewerbern schaffte es der 19-Jährige unter die 65 Jugendlichen, die im kommenden Jahr in den USA, Israel, Rumänien, Ungarn, Russland, Argentinien, Nicaragua, Frankreich und England an sozialen Projekten mitarbeiten können.

Seit 1995 bietet die Organisation jungen Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligen Friedensdienst im Ausland zu absolvieren, welcher als Freiwilliges Soziales Jahr und als Freiwilligendienst im Weltwärts-Programm anerkannt ist. "Ich werde beim Church World Service in Lancaster tätig sein", erklärte Lagoda. Dort arbeitet er im USRP (U.S. Refugee Program Reception and Placement) mit, wo er für die Erstversorgung von Flüchtlingen zuständig sein wird.

"Mein Ziel wird es sein, den Flüchtlingen bei der Arbeitsuche zu helfen und ihnen die Sprache beizubringen", fügte Lagoda an. Dass einige der Flüchtlinge kaum ein Wort Englisch sprechen, verunsichert den 19-Jährigen nicht. "Wir sollen nur auf Englisch mit ihnen sprechen, alles Weitere klärt man mit Händen und Füßen", sagt er.

Um an diesem Projekt teilnehmen zu können, hospitierte Lagoda bei der Caritas und nahm an diversen Vorbereitungskursen teil. Da für den Freiwilligen Friedensdienst nur geringe öffentliche Zuschüsse vorhanden sind, baute er zudem einen kleinen Förderkreis auf, welcher bereit ist, einen monatlichen Betrag von 150 Euro zu spenden.

In der Familie findet der 19-Jährige mit seinen Plänen Rückhalt und Verständnis. Auch seine Schwestern haben Auslandserfahrung gesammelt. "Luisa (15) war in Südafrika und Charlotte (17) lebte ein Jahr in Costa Rica", erzählte er. Für ihn selbst ist es der erste Trip ins Ausland. "Einen Rückflug habe ich nicht eingeplant", sagte der 19-Jährige, für den am Donnerstag nach acht Stunden Flug ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

(sbo)
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