Fußball VfB ist heiß auf Derby gegen Baumberg

Hilden · Der Fußball-Oberligist will dem individuell stark besetzten Nachbarn als Kollektiv und auf Augenhöhe begegnen.

 So stellen sich das die Hildener vor: Stefan Schaumburg (links) und Pascal Weber (rechts) freuen sich über einen Treffer des  VfB gegen die Sportfreunde Baumberg.

So stellen sich das die Hildener vor: Stefan Schaumburg (links) und Pascal Weber (rechts) freuen sich über einen Treffer des VfB gegen die Sportfreunde Baumberg.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer für dieses Spiel die richtige Prognose trifft, wird gleichzeitig im Kaffeesatz die Zukunft erkennen können. Dann wäre außerdem lohnenswert, über die Abgabe eines Lottoscheins nachzudenken – wegen sehr ordentlicher Gewinn-Aussichten. Sicher ist, dass die Partie in der Fußball-Oberliga zwischen dem VfB Hilden und den SF Baumberg (SFB) am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) das Potenzial für ein klassisches Derby hat – mit Kampf und Leidenschaft, mit Top-Fußball und Emotionen. Hier haben die Hildener Heimrecht, die sich nach einem mühseligen Start auf einen Nicht-Abstiegsplatz vorgearbeitet haben (Rang 14/13 Punkte). Dort kommen die Baumberger, die nach einem ebenfalls durchwachsenen Beginn auf Rang drei angekommen sind (25 Punkte).

Etwas doppelt Besonderes ist die Partie bestimmt für Jannik Weber, der am Anfang der Saiosn 2016/2017 nach fünf Jahren beim VfB nach Baumberg an die Sandstraße wechselte. „Ich bin in Hilden aufgewachsen“, sagt der Angreifer, „und ich habe meine ganze Jugend beim VfB verbracht. Ich habe dort noch viele Freunde und Bekannte. Ich freue mich, sie alle wiederzusehen.“ Bei aller Freude geht es für ihn trotzdem in erster Linie darum, weiter mit den Sportfreunden erfolgreich zu sein: „Wir wollen uns im oberen Drittel festsetzen. Wir wissen, dass wir in dieser Klasse jeden Gegner schlagen können. Aber es wird schwierig genug.“ Weber ist nach seinem auch persönlich durchwachsenen Start (krank) zuletzt immer besser in Schwung gekommen. Beim jüngsten 2:1 etwa über die SpVg. Schonnebeck erzielte er das 1:0 und war anschließend mit hohem Einsatz an vielen guten Aktionen beteiligt. Der Aufgabe in Hilden sieht er mit viel Spannung entgegen, ohne den Blick fürs Wesentliche zu verlieren: „Am Ende geht es auch da nur um drei Punkte.“

Hildens Trainer Marc Bach geht mit Respekt in die Partie: „Ich erwartet einen individuell sehr stark besetzten Gegner, der über eine geballte Portion Erfahrung verfügt. Wir wissen, was auf uns zukommt.“ Der VfB setzt dem Selbstbewusstsein und mannschaftliche Geschlossenheit entgegen. Außerdem gab es jetzt aus drei Begegnungen ohne Niederlage fünf Punkte und erst am vergangenen Wochenende das bemerkenswerte 3:3 beim VfB Homberg – bei jener Mannschaft, die nach zwölf Spielen ungeschlagen ist und mit 32 Zählern an der Tabellenspitze liegt. Bis zur 72. Minute führten die Gäste mit 3:1, ehe den Hausherren auf der Zielgeraden zwei Treffer zum Unentschieden gelangen.

Die insgesamt teuerste Szene war aber die 85. Minute, denn hier sah Talha Demir die Gelb-Rote Karte – und er ist damit gegen Baumberg gesperrt. Bis zu seinem unfreiwilligen Aus hatte Demir einen Treffer erzielt (2:0) und die beiden anderen vorbereitet. „Wir sind ein Kollektiv und wir müssen das jetzt auf mehrere Schultern verteilen“, betont Bach, dem es ein Baumberger besonders angetan hat: „Robin Hömig ist der beste Spieler der Liga. Darüber müssen wir nicht diskutieren.“

Der 26 Jahre alte Mittelfeldmann führt mit zehn Treffern die Torschützenliste an, obwohl der wegen seines damaligen Urlaubs sogar die ersten Saisonspiele verpasste. Den Auftritt in Hilden verpassen werden etwa Kosi Saka und Patrick Jöcks aus der Abteilung Attacke sowie Ali Daour und Dominik Oehlers aus der Abteilung Angriff. Geringe Hoffnung besteht im Fall Louis Klotz, der eventuell für ein Comeback in Frage kommt. Klar ist: Baumberg bleibt reichlich Offensiv-Kraft – der die Hausherren dennoch nicht mit einer Mauertaktik begegnen wollen. „Vom Grundsatz her sind wir keine Mannschaft, die sich hinten reinstellt“, betont VfB-Coach Bach.

Der für die Sportfreunde verantwortliche Trainer-Kollege Francisco Carrasco weist zwar auf die nicht kleinen personellen Probleme hin, glaubt jedoch fest an die zur Verfügung stehenden Spieler. „Wir werden auf jeden Fall eine Truppe haben, die dagegenhält. Und ich fahre da nicht hin, um nur einen Punkt mitzunehmen.“ Eine genaue Prognose ist das allerdings auch nicht. Am Sonntag gegen 16.45 Uhr werden dann alle mehr wissen.

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