Hilden Beethovenstraße: Kanal kostet 110.000 Euro mehr

Hilden · Der Stadtrat muss am kommenden Mittwoch, 31. Oktober, eine Dringlichkeitsentscheidung genehmigen, die Bürgermeister Birgit Alkenings und Ratsmitglied Rudolf Joseph getroffen haben.

 Die Baustelle an der Beethovenstraße

Die Baustelle an der Beethovenstraße

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es geht um Kanäle auf dem Grundstück Beethovenstraße 35-41/Johann-Sebastian-Bach-Straße 1-7. Die Firma Liwo Hilden GmbH errichtet dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit 105 Mietwohnungen (6500 Quadratmeter), Tiefgarage sowie rund 1300 Quadratmeter Einzelhandelsflächen. Über das Privatgelände verlaufen städtische Schmutz- und Regenwasserkanäle. Warum, kann die Stadtverwaltung nicht mehr feststellen. Die Kanäle sind jedenfalls nicht im Grundbuch gesichert. Das bedeutet: Liwon könnte ihre Beseitigung verlangen. Das würde die Stadt richtig teuer zu stehen kommen. Mehr als 500.000 Euro würde eine Umverlegung der Kanäle kosten, hat das Tiefbauamt überschlagen. Deshalb hat die Stadt mit Liwon verhandelt und ein für sie günstiges Ergebnis erzielt. Die Kanäle dürfen liegen bleiben und werden im Grundbuch gesichert. Vor dem Bau des neuen Wohn- und Geschäftshauses müssen die Kanäle komplett erneuert und zum Teil vergrößert werden. Die Kosten trägt die Stadt, die Abwicklung übernimmt Liwon. Auch das sei von Vorteil für die Kommune, führt die Bürgermeisterin aus, weil eine städtische Bauabwicklung teurer geworden wäre. Liwon hat die Kanalbauarbeiten ausgeschrieben, aber nur drei Angebote erhalten. Viele Baufirmen haben gut zu tun: Diese Erfahrung hat auch schon mehrfach die Stadt Hilden gemacht. Das billigste Angebot scheidet mangels Qualifikation des Bieters aus. Der Nächstbietende verlangt 228.000 Euro: Gesamtkosten mit Ingenieurleistungen rund 260.000 Euro. Die Stadt hatte aber nur 150.000 Euro eingeplant. Deshalb mussten jetzt 110.000 Euro zusätzlich bewilligt werden. Die Zeit drängte. Das alte Gebäude ist bereits abgerissen. Die Kanalarbeiten mussten zügig beginnen und bis spätestens Ende August vergeben sein. Sonst komme die Terminplanung für die gesamte Großbaustelle durcheinander, teilte Liwon mit. Zudem seien mit den Finanzierungspartnern feste Übergabe- und Übernahmetermine vereinbart.

Liwon kommt der Stadt auch an anderer Stelle entgegen. Der nördlich gelegene öffentliche Parkplatz wird von 30 auf 65 öffentliche Stellplätze vergrößert, komplett umgestaltet und mit Bäumen bepflanzt. Die Verkehrsfläche wird neu asphaltiert und bekommt neue Straßenlaternen. Liwon erneuert auch die Fußgängerampel an der Beethovenstraße. All das kostet rund 340.000 Euro – und wird nicht von der Stadt, sondern komplett von Liwon bezahlt.

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