Fußball Baumberger gewinnen mit Leidenschaft

Monheim · Der Fußball-Oberligist machte gegen Meerbusch aus dem 0:1 in Unterzahl ein 2:1 und den sechsten Sieg hintereinander.

 Sprechzeit: Das Schiedsrichter-Gespann hatte auch mit den Baumbergern Ivan Pusic (Zweiter von links) und Roberto Guirino (Zweiter von rechts) immer wieder etwas zu bereden.

Sprechzeit: Das Schiedsrichter-Gespann hatte auch mit den Baumbergern Ivan Pusic (Zweiter von links) und Roberto Guirino (Zweiter von rechts) immer wieder etwas zu bereden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Fabian Spitzer schien über die 90 Minuten immer wieder zwischen allen Stühlen zu sitzen. Der Schiedsrichter aus Homberg hatte die Partie der Fußball-Oberliga zwischen den Sportfreunden Baumberg (SFB) und dem TSV Meerbusch zu leiten – was er auch besser erledigte, als es die meisten der Beteiligten wahrhaben wollten. Glücklicher mit dem Ende waren die Hausherren, denn das Team der Trainer Francisco Carrasco und Redouan Yotla schaffte mit dem 2:1 (0:0) den sechsten Sieg hintereinander und behauptete zugleich den zweiten Tabellenplatz (21 Punkte) hinter dem VfB Homberg (28). Die Euphorie nach dem Abpfiff fasste Yotla in Worte voller Emotionen: „Das macht im Moment richtig Spaß, das war heute wieder ein echt geiles Spiel.“

Das Fazit wäre vermutlich etwas weniger positiv ausgefallen, wenn sich die Gäste (vorher Dritter, jetzt Fünfter) etwas geschickter angestellt hätten. Nach dem 1:0 (11.) durch Dennis Dowidat drängten die Hausherren zwar bei Chancen für Dominik Oehlers (19.) Alon Abelski (23.), Ivan Pusic (24.) und Lukas Fedler (27.) auf den Ausgleich, doch plötzlich schien den Sportfreunden die Kontrolle zu entgleiten. Der in der 28. Minute bereits wegen Meckerns verwarnte Abelski leistete sich nur 120 Sekunden später ein Foul an Meerbuschs Tim Stappmann – direkt vor den Augen des Spielleiters, der den Baumberger mit der Gelb-Roten Karte vom Platz stellte (30.).

Der TSV antwortete darauf mit der guten Gelegenheit für Dowidat (33.) und dem Foul von Stappmann an Oehlers, das Schiedsrichter Spitzer mit einem Elfmeter und der Gelben Karte ahndete. SFB-Mittelfeldmann Robin Hömig bewahrte nach zum Teil sehr intensiven Diskussionen, ob denn nicht wegen einer Notbremse sogar die Rote Karte angebracht gewesen wäre, die Ruhe und verwandelte sicher zum 1:1 (35.).

Die Taktik nach dem Wechsel ließ sich schnell erkennen. Baumberg wehrte sich in Unterzahl mit viel Leidenschaft und baute auf gefährliche Kontergelegenheiten, die sich auch immer wieder ergaben. Gegen die mit höchstem Einsatz verteidigenden Gastgeber erreichte Meerbusch nur eine richtig gute Szene. SFB-Keeper Daniel Schwabke musste sein ganzes Können aufbieten, um den Distanzschuss von Emre Geneli zur Ecke zu lenken (60.). Ansonsten ging das Konzept auf, weil dem weitgehend harm- und ideenlosen TSV wenig einfiel.

Dass die Baumberger trotz der Unterzahl mutig blieben und Stürmer Jannik Weber für den restlos ausgepumpten Tim Knetsch brachten (78.), machte sich schnell bezahlt. Eine Aktion des unglücklichen Meerbuschers Stappmann an Weber brachte erneut einen Elfmeter, zu dem wiederum Hömig antrat – 2:1 (84.). „Natürlich gab es einen Kontakt“, sagte Weber, „aber ob man dafür unbedingt einen Elfmeter geben muss, weiß ich nicht.“ Sämtliche Debatten und das spätere Zittern um den verdienten Dreier hätte der freie Roberto Guirino verhindern können, wenn er denn TSV-Torhüter Michael Kampmann überwunden hätte (88.). Letzter Aufreger: Schiedsrichter Spitzer schickte Meerbuschs Geneli kurz vor dem Abpfiff ebenfalls mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (90.). Zwischen allen Stühlen saß er da schon lange.

SF Baumberg: Schwabke, Bhaskar, Fedler, Saka, Nadidai, Abelski, Pusic, Knetsch (78. Weber), Hömig, Daour (12. Guirino), Oehlers (55. Ucar).

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