Hilden Oldie-Nacht des Bürgervereins Nord ist "praktisch am Ende"

Düsseldorf · Unter den 2000 Gästen der Oldie-Nacht auf dem Nordmarkt war Samstag auch ein Lärmgutachter. Die mitgebrachten Messgeräte zeigten Werte an, die "jenseits von Gut und Böse" lagen, wie es Dieter Arnold formulierte. Der Vorsitzende des Bürgervereins Hilden-Nord ahnt, was demnächst Schwarz auf Weiß im Gutachten stehen wird. "Die Oldie-Night ist damit praktisch am Ende", stellt er enttäuscht fest. Beim dritten Konzert habe es vor zwei Jahren fünf offizielle Beschwerden gegeben, "aber leider ist in Deutschland schon eine zu viel". Der BV Nord will nun ein Gespräch über die Zukunft der beliebten Veranstaltung mit Verwaltung und Politik führen. "Die Kosten belaufen sich auf 10 000 Euro, wir haben aber nie einen Zuschuss erhalten oder gewünscht, sondern betrachten die Oldie-Night als soziales und kulturelles Engagement für Hilden, mit dem wir Besucher aus der gesamten Region anziehen", betont Arnold.

Sorgenvolle Blicke gen Himmel

Mit einem blauen Auge kamen die Organisatoren bei der vierten Auflage der Oldie-Night in Sachen Wetter davon. Zweieinhalb Stunden vor Beginn des Bühnenprogramms fielen die letzten Tropfen Regen, danach füllte sich der Nordmarkt langsam mit Menschen. Rund 1000 Besucher blieben bis zum Schluss, mehr als doppelt so viele waren es am frühen Abend. Sie erlebten ein Live-Konzert, das es in sich hatte: Die Krefelder Band "Idea" deckte musikalisch auf höchstem Niveau die vergangenen vier Jahrzehnte ab, tauchte den Platz, die Bäume und die Gebäude ringsum mit den Bühnenscheinwerfern in buntes Licht und sorgte mit Liedern zum Mitsingen und -rocken für exzellente Stimmung.

Feuerzeuge an, Fenster auf

Idea-Sänger Michael Bormann schlüpfte auf der Bühne unter anderem in die Rollen von Jon Bon Jovi, Steven Tyler (Aerosmith) und Bryan Adams, schreckte aber auch nicht – etwa in der Zugabe – vor deutschen Schlagern wie "Marmor, Stein und Eisen bricht" von Drafi Deutscher zurück. Zusammen mit Jon Rosenau (Gitarre), Klaus Scheuer (Keyboard), Peter Brill (Bass) und Tom Bräutigam (Schlagzeug) suchte der Sänger immer wieder den Kontakt zum Publikum, ließ die Menschenmasse mal den "Pink Panther" summen, mal "Eisgekühlter Bommerlunder". Gab es romantische Augenblicke, wie zum Beispiel während des Adams-Klassikers "I'll be there for you", knipste nicht nur die erste Reihe die Feuerzeuge an, sogar in einem der Wohnhäuser standen die Menschen an den geöffneten Fenstern, um der Musik zu lauschen.

(RP)
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