Auftritt auf dem Gustaf-Gründgens-Platz Dieter Falk leitet Rockchor mit 250 Sängern

Düsseldorf · Trotz des durchwachsenen Wetters war das Konzert ein voller Erfolg, die Sänger, alle über 60 Jahre alt, präsentierten die klassischen Rock-Hits ihrer Jugend. Nach Corona plant der Urdenbacher Musiker ein weiteres Großprojekt.

 Mehr als 200 Sänger im Alter über 60 gaben unter Leitung von Dieter Falk ein Konzert auf dem Gustaf-Gründgens-Platz.

Mehr als 200 Sänger im Alter über 60 gaben unter Leitung von Dieter Falk ein Konzert auf dem Gustaf-Gründgens-Platz.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Das war Neuland für mich“, gesteht Dieter Falk, Urdenbacher Musik-Professor und Chorleiter. „Ich musste meine Noten nie zuvor mit einem Schirm vor dem Regen schützen.“ Kurz vor dem geplanten Beginn des Open-Air-Konzerts des Rockchors 60 plus auf dem Gustaf-Gründgens-Platz sorgte ein Unwetter dafür, dass die ersten Töne erst mit 20 Minuten Verspätung zu hören waren. Regen und stürmische Böen waren aber kein Grund für die 220 Sänger aus zwölf Städten, ihren Auftritt abzusagen. Erst zögerlich, dann aber mit einiger Stimmgewalt war „Raindrops keep falling on my head“ zu hören.

Das spontan gesungene Stück aus dem Jahr 1969 stand nicht auf der Konzertliste des 18 Lieder umfassenden rockigen Songabends des bundesweiten Chor-Projekts, fügte sich aber grandios in die Songauswahl ein. „Es sind die Songs, mit denen wir groß geworden sind, an die alle in der Generation 60 plus Erinnerungen haben“, meint Falk.

Das wollten sich auch Karin Köcher und Evi Broszio aus Dresden nicht entgehen lassen. Dafür zahlten sie An- und Abreise und die Übernachtung aus eigener Tasche, weil es bisher keine Förderung des Chorprojekts aus öffentlichen Mitteln gibt. „Das ist es uns wert“, stellt Broszio fest. „Das Konzert vor dem Schauspielhaus war der deutschlandweit einzige Auftritt unseres Rockchors. Es ist einmalig schön, in so einer großen Masse gemeinsam zu singen.“ Ohne Corona-Beschränkungen stünden vom Rock-Chor bis zu 800 Chormitglieder auf der Bühne.

Für Falk war es eine Herausforderung, ohne gemeinsame Proben aus zwölf Chören eine Einheit zu formen. Dafür verwandelte er seine Computer im heimischen Urdenbach in ein Internet-Studio. „Die Generalprobe haben wir per Zoom durchgeführt“, so Falk. Genauso wie die Vorbereitungen seines Chormusicals „Bethlehem“.

Eigentlich sollten bereits 2020 2500 Chorsänger im damaligen ISS Dome „Die Geschichte von Maria und Josef“ singen, was wegen Corona ausfallen musste. „Wir haben jetzt den PSD Bank Dome für den 3. Dezember 2022 für die Premiere gemietet“, verrät Falk. Nur, wenn bis dahin wieder gemeinsames Singen möglich sein wird, kommt dieses unvergleichliche Chorgefühl aus Erinnerungen, Gemeinsamkeit, Herzlichkeit und Freundschaft auf.

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