Haan Neubaupläne sind vom Tisch

Düsseldorf · Durch das Betreuungsmanagement der Caritas gelang es, die Zahl von Obdachlosen deutlich zu senken. Ende 2008 wohnten 51 in den Übergangsheimen, jetzt sind es noch 20. Der Stadtrat hebt Heidfeld-Beschluss auf.

Der Plan, nach Abriss der beiden Übergangsheime Heidfeld an gleicher Stelle in neuen Containergebäuden insgesamt 50 Wohnplätze zu schaffen, sorgte für erheblichen Protest in der Unterhaaner Bürgerschaft. Jetzt sieht es so aus, als werde der Stadtrat auf Antrag von CDU und FDP seinen Beschluss aus dem Mai 2006 aufheben. Denn das zwischenzeitlich eingerichtete Betreuungsmanagement der Caritas hat dazu beigetragen, die Zahl der in den Haaner Unterkünften notdürftig einquartierten Menschen von 51 (Stand Dezember 2008) auf 20 zu reduzieren. Bis zu den Haushaltsplanberatungen 2011 soll die Verwaltung ein neues Unterbringungskonzept entwickeln. Diesen Auftrag gab der Sozialausschuss am Donnerstagabend. Der Hauptausschuss am kommenden Dienstag und der Stadtrat eine Woche später müssen diesen Beschlussvorschlag noch bestätigen.

Der Erfolg des Betreuungsmanagements, so Beigeordnete Dagmar Formella, sei ein Aspekt. Der finanzielle Rahmen ein anderer. Bis 2015 sei durch die jüngst beschlossenen Großprojekte Grundschulneubau Mittelhaan, Feuerwehr-Neubau und Mensa am Schulzentrum der Investitionsrahmen gänzlich ausgeschöpft. "2006 gab es noch Haushaltsmittel für einen Neubau am Heidfeld, heute nicht mehr." So lange allerdings nicht feststeht, wie die Übergangsquartiere letztlich konzipiert sein werden, wird auch der Verkauf der desolaten Unterkünfte an der Deller Straße nicht realisiert. "Zurzeit brauchen wir noch alle Standorte", betonte Dagmar Formella. Möglicherweise könne in Kürze eine Immobilie an der Gräfrather Straße, die die Stadt mit Blick auf den Bau eines Kreisverkehrs anstelle der Kreuzung Oberhaan erworben hat, für die kurzfristige Unterbringung von Wohnungslosen genutzt werden. Formella stellte klar, dass Stadt und Caritas Obdachlosigkeit möglichst verhindern wollen, in dem präventive Hilfen angeboten werden. Dazu zähle auch die Option, dass die Stadt gegenüber Vermietern als Mieter einspringt. Bei Wohnungsbaugesellschaften gibt es bereits Akzeptanz, bei privaten Eigentümern jedoch weniger.

(RP)
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