Kreative Ferien Kunterbunt Malen auf Hundertwassers Spuren

Hilden · Die Hildener Kinder- und Jugend-Kunstschule „Kukuk“ besteht seit 20 Jahren. Die Ferienkurse sind sehr gefragt. Für den Herbst ist eine Ausstellung mit Teilnehmerarbeiten in der städtischen Galerie im Bürgerhaus geplant

 Jule ist mit sechs Jahren die jüngste Teilnehmerin im aktuellen Kursus. Sie hat eine mit Hundertwasser-Motiven verzierte Tasche gestaltet.

Jule ist mit sechs Jahren die jüngste Teilnehmerin im aktuellen Kursus. Sie hat eine mit Hundertwasser-Motiven verzierte Tasche gestaltet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Alles, was die Mädchen und Jungen produzieren, kommt aus ihnen selbst heraus. „Ich biete ihnen lediglich Unterstützung an – das Menü aus den angebotenen Zutaten kreieren die Kinder selbst“, sagt Dorothee Wengenroth. Die Zutaten, das sind Zeit, Platz und Materalien. Diese bieten die Kunstpädagogin und die weiteren Dozentinnen  in der Kinder- und Jugendkunstschule „KuKuK“, die 2020 20-jähriges Bestehen feiert. Ausgerüstet mit diesen Zutaten geht es für die Teilnehmer im Kurs  Wengenroths los ins Reich der Fantasie: „Motivation bringen die Kinder selber mit, Talent sowieso. Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch, hier fließt kreative Energie.“

Das, was die zehn Mädchen und Jungen des Ferienkurses „Auf den Spuren von Friedensreich Hundertwasser“ kreieren, kann sich  sehen lassen: In zwei Räumen, in denen alle Teilnehmer mit genug Abstand ohne Masken kreativ werden können, gibt es quietschbunte Häuser und Köpfe, Hüte und Spiralen, immer orientiert an den zentralen Themen des Künstlers und seiner Auffassung, dass der Mensch von fünf Häuten umgeben sei (eigene Haut, Kleidung, Haus, soziales Umfeld, globales Umfeld).  So zeigt Jule, mit sechs Jahren die jüngste Teilnehmerin, eine hübsche, mit einem bunten Hundertwasser-Haus gestaltete Tasche.

„Liebe Doro, ich fand heute wieder alles ganz, ganz toll und ich finde dich sooo lieb“, steht auf einem Brief, den Liv für die Kursleiterin geschrieben hat. Von diesen Briefen gibt es viele; die Kinder sind voll des Lobes für ihre Dozentin, die mit ihrer ruhigen und liebevollen Art eine Wohlfühl-Umgebung schafft. „Ich hab direkt am ersten Tag gedacht, dass das hier richtig, richtig schön wird“, sagt Marleen, die mit ihrem Bruder Jannick zum Hunterwasser-Kurs gekommen ist. Er ist mit seinen 12 Jahren der älteste Teilnehmer und nicht minder begeistert als seine Schwester: „Es ist super gut hier.“

„Kunst muss Spaß machen, und es bringt nichts, den Kindern etwas Theoretisches zu erzählen, was sie nicht selbst umsetzen können. Wir gehen alles in echt und haptisch an“, sagt Dorothee Wengenroth, die von ihrer Tochter Lena Marie beim Kurs unterstützt wird. „Wenn Lena Marie dabei ist, steigt die Qualität des Angebots nochmal, denn sie hält mir organisatorisch den Rücken frei, sodass ich mich komplett auf die Kinder konzentrieren kann.“

Noch nie in ihrer langen Periode als Kunstlehrerin der Astrid-Lindgren-Schule, als Kunstpädagogin in Ferienkursen oder bei ihrem Angebot für Kindergeburtstage hat Dorothee Wengenroth etwas wiederholt. „Irgendetwas aus dem Schrank zu holen, was ich schon einmal gemacht hab, ist nicht mein Konzept.“ Für jeden Kursus gibt es ein Skizzenbuch, in dem Wengenroth testet, was für die Teilnehmer funktionieren können, in dem sie ihre Gedanken bündelt. „Jeder von uns hat 50.000 bis 60.000 Gedanken am Tag. Wir sollten uns bemühen, diese positiv zu füllen – auch und vor allem in dieser besonderen Zeit.“

Die Ausstellung mit den Werken aus diesem und den weiteren Kursen der Kinder- und Jugendkunstschule „KuKuK“ ist vom 27. bis 31. Oktober in der Städtischen Galerie im Bürgerhaus, Mittelstraße 40, zu sehen.

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