Hilden Viele Geburten per Kaiserschnitt im Kreis Mettmann

(-dts) · Im Kreis Mettmann liegt die Quote der Geburten mit Kaiserschnitt höher als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Darauf weist die Krankenkasse IKK classic hin. Der Kplus-Verbund nennt Hildener Werte.

 Chirurgische Instrumente liegen im Kreißsaal einer Frauenklinik  während einer Kaiserschnittentbindung auf einem Tisch.

Chirurgische Instrumente liegen im Kreißsaal einer Frauenklinik während einer Kaiserschnittentbindung auf einem Tisch.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Im Jahr 2018 wurden im Kreis Mettmann 1078 von 3235 Kindern per Kaiserschnitt zur Welt gebracht – das sind 33,3 Prozent aller Geburten. „Damit liegt der Kreis Mettmann nicht nur deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 29,9 Prozent, sondern auch über dem Bundesdurchschnitt von 29,1 Prozent“, so Michael Lobscheid von der IKK classic. Warum immer mehr Entbindungen per Kaiserschnitt erfolgen, sei nicht eindeutig geklärt. „Es gibt Situationen, in denen ein Kaiserschnitt medizinisch unumgänglich ist, etwa um das Leben von Mutter und Kind zu schützen“, so Lobscheid. „In den meisten Fällen gibt es jedoch einen Ermessensspielraum, der von Ärzten und Krankenhäusern offensichtlich ganz unterschiedlich genutzt wird.“

In der Geburtshilflichen Abteilung des Hildener St.-Josefs-Krankenhauses lag die Kaiserschnittquote 2019  bei knapp 36 Prozent, teilte Cerstin Tschirner, Sprecherin der Kplus-Gruppe auf Anfrage mit. Darunter seien aber über 70 Prozent sogenannte Re-Sections, Entbindungen bei Frauen, die bereits mindestens ein Kind per Kaiserschnitt geboren haben.

Die Entscheidung, ob ein Kaiserschnitt der natürlichen Geburt vorzuziehen ist, hänge von vielen Faktoren ab. „Oberste Prämisse ist immer die Sicherheit für Mutter und Kind“, betont Tschirner. „Die Kinder werden immer größer, die Zahl der Mütter mit einem Schwangerschaftsdiabetes steigt und sie werden immer älter. Das sind alles Risikofaktoren für Mutter und Kind.“ Für das 1. Halbjahr 2020 liegt die Kaiserschnittquote deutlich unter dem Schnitt. Entgegen dem Trend. Damit seien solche Zahlen immer auch Momentaufnahmen, so Tschirner.

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