Kultur Hildener Kulturamt sucht Theaterscouts für Beirat

Theatervorstellung besuchen, Eindrücke sammeln und dann bei der Planung des neuen Programms helfen – das sind die Aufgaben des neuen Theater-Beirats. Kulturamtsleiterin Eva Dämmer erklärt, was hinter der Idee steckt.

 Die Leiterin des Kulturamts, Eva Dämmer (r.) bei der Wimpel-Nähaktion für den Hildener Sommer.

Die Leiterin des Kulturamts, Eva Dämmer (r.) bei der Wimpel-Nähaktion für den Hildener Sommer.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sie planen einen Theater-Beirat – was verbirgt sich genau dahinter?

Dämmer Bei der Planung und Entwicklung des Theaterprogramms in und für Hilden ist mir wichtig, sowohl regelmäßige Besucher*innen unserer Theaterreihen als auch potentielles neues Publikum anzusprechen und aktiv einzubinden. Was liegt da näher, als einen Beirat einzurichten, in dem Theaterinteressierte verschiedener Altersgruppen regelmäßig zusammenkommen, das aktuelle Theaterprogramm begleiten und diskutieren sowie uns als Programmverantwortliche bei der Auswahl zukünftiger Theatervorstellungen dann schließlich auch beraten.

Warum soll es nun einen Beirat geben?

Dämmer Ich möchte das Theaterprogramm zukünftig so gestalten, das sich sowohl unser treues Stammpublikum der Theaterreihen als auch Menschen, die sich grundsätzlich durchaus für Theater interessieren, unser Programm aber bislang eher nicht interessant fanden, angesprochen fühlen. Ich denke da auch besonders an jüngere Menschen, die momentan in eher geringer Zahl bei den Vorstellungen in der Stadthalle anzutreffen sind.

Was ist der Unterschied zum Arbeitskreis der Theaterabonnenten?

Dämmer Auch meine Vorgängerin im Amt, Monika Doerr, war es wichtig, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Dafür gab es u.a. den Arbeitskreis der Theaterabonnenten. Die ehrenamtlich tätigen Mitgliedern dieses Arbeitskreises hatten dort die Möglichkeit, sich genauer über das Theaterprogramm und weitere Angebote des Kulturamtes zu informieren, Frau Doerr eine Rückmeldung zum jeweils aktuell Programm zu geben und Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Zuletzt waren in diesem Arbeitskreis nur noch einige wenige, ältere Damen, die dankenswerter Weise über viele Jahre im Arbeitskreis mitgewirkt hatten. Der neue Beirat wird das Nachfolge-Gremium dieses Arbeitskreises sein, allerdings erweitert um jüngere Altersgruppen und unabhängig davon, ob die Interessent*innen hierfür bereits Theaterabonnenten sind.

Wie wirken sich die Urteile der Mitglieder konkret auf die Planungen für kommende Saison aus?

Dämmer Auch das ist ein entscheidender Unterschied zum Arbeitskreis der Theaterabonnenten. Der zu bildende Theater-Beirat wird nicht nur das aktuelle Programm begleiten und diskutieren, sondern auch unmittelbar beteiligt werden an der Auswahl zukünftiger Theatergastspiele in Hilden. Das wird dann allerdings erst zu Beginn des nächsten Jahres für die Saison 2021/2022 möglich sein. Das Programm für die Saison 2020/2021 ist bereits geplant, denn nur bei frühzeitiger Planung und Anfrage ist es möglich, die ausgewählten Gastspiele zu den jeweils gewünschten Termin nach Hilden zu holen.

Wer kann Mitglied werden – und wie?

Dämmer Der Beirat soll aus sich aus maximal zwölf Personen zusammensetzen, jeweils drei aus den Altersgruppen um 20 Jahre, 30 bis 50, 50 bis 70 und über 70 Jahre. Wenn sich das Gremium in dieser Zusammensetzung zusammenfände, würde mich das sehr freuen. Wer Interesse daran hat, Mitglied des Theater-Beirates zu werden, meldet sich bitte (möglichst bis spätestens 5. September) telefonisch (Tel.: 72-243 / Eva Dämmer oder 72-231 / Frau Holz) oder per E-Mail mit dem Betreff „Theater“ ( an kulturamt@hilden.de) im Kulturamt. Sollten sich mehr als jeweils drei Interessent*innen einer Altersgruppen melden, behalten wir uns vor, eine Auswahl zu treffen.

Was kostet es mich, im Beirat zu sitzen? Oder bekomme ich sogar Geld dafür?

Dämmer Die Mitglieder des Beirates sollen mindestens sechs der insgesamt acht Theater-Vorstellungen der jeweiligen Saison besuchen, um das jeweils aktuelle Theaterprogramm beurteilen und darüber diskutieren zu können. Dafür bekommen sie ein kostenfreies Abo der Kategorie IV für beide Theaterreihen. Bei bereits bestehenden Abonnements wird ein entsprechender Preisnachlass gewährt.

Wie viel Zeit muss ich in etwa einplanen?

Dämmer Ich gehe davon aus, dass sich der Beirat etwa zwei Mal im Jahr treffen wird. Selbstverständlich kann der Beirat aber auch selbst entscheiden, in welchen zeitlichen Abständen er Treffen für sinnvoll hält.

Warum liegt Ihnen der Beirat so sehr am Herzen?

Dämmer Es ist mir ein großes Anliegen, das Kulturprogramm insgesamt so zu gestalten, dass es dauerhaft attraktive Angebote für alle Altersgruppen bereithält. Um das entsprechend bei der Planung berücksichtigen zu können, ist es unerlässlich, miteinander ins Gespräch zu kommen, also Menschen zu beteiligen, die gerne Kultur vor Ort erleben und mitgestalten möchten. Partizipation ist mir übrigens nicht nur im Erwachsenen-Bereich wichtig. Auch Kinder und Jugendliche sollen mitreden können, wenn es darum geht, Angebote für ihre jeweilige Altersstufe zu entwickeln. So plane ich konkret im Bereich Theater, dass Mitglieder des Kinderparlamentes als Theaterkritiker die Vorstellungen im Bereich Kinder- und Familientheater besuchen und uns bei der zukünftigen Programmauswahl beraten sollen. Für Jugendliche halten wir derzeit noch kein spezielles Theaterprogramm vor. Ein solches hier in Hilden zu etablieren, steht noch auf meiner „Wunschliste“…

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