Hilden Fabry-Förderpreis für Kölner Drummer

Hilden · Silvio Morger erhielt die Auszeichnung nach einem Auftritt, der Explosivität, Eleganz und Souveränität am Schlagzeug vereinte. Eine lobende Anerkennung und ein Preisgeld von 500 Euro gab es für Dominik Mahnig.

Silvio Morger gestern nach dem Vorspielen. Im Hintergrund die anderen vier Finalisten Dominik Mahnig, Thomas Sauerborn, Antoine Dujkers und Simon Busch.

Silvio Morger gestern nach dem Vorspielen. Im Hintergrund die anderen vier Finalisten Dominik Mahnig, Thomas Sauerborn, Antoine Dujkers und Simon Busch.

Foto: olaf staschik

Er nahm das erste Flugzeug um sechs Uhr früh, um pünktlich zum Vorspielen der Finalisten in Hilden zu kommen. Gestern wurde Schlagzeuger Silvio Morger (29) mit dem Wilhelm-Fabry-Förderpreis 2013 ausgezeichnet. "Ich habe am Samstagabend noch einen Auftritt in Porto in Portugal absolviert", sagt er und wirkt dabei überraschend frisch. Das Preisgeld von 4620 Euro möchte er in die Produktion einer eigenen CD investieren. "Außerdem würde ich gerne auch noch weiter Unterricht nehmen", sagt der Profimusiker, der 1984 in Basel geboren wurde und heute in Köln lebt.

Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, stellen die drei Fachjuroren fest. Die Schlagzeuger Ulf Stricker, Christoph Hillmann und Peter Baumgärtner — bekannte Namen in Hilden und darüber hinaus — hatten mit fünf Finalisten auch ganz verschiedene Typen vor sich. "Es war ein gigantisches Niveau", sagt Christoph Hillmann. Und so wurde der Preis auch ein bisschen geteilt. Schlagzeuger Dominik Mahnig (24) wurde von der Jury mit einer lobenden Anerkennung und 500 Euro für sein sehr "starkes Kreativstatement" bedacht.

Der Wilhelm-Fabry-Preisträger Silvio Morger überzeugte die Jury, der auch die stellvertretende Kulturausschussvorsitzende Dagmar Hebestreit, der Kulturdezernent Reinhard Gatzke und die Leiterin des Kulturamtes Monika Doerr angehörten, mit der Präsentration eines Pflichtstückes, dem "Dolphin Dance" von Herbie Hancock. Dann kam die Kür, die aus dem Stück "5er" bestand. Der integrale Sound und die Kraft eine Band zu führen, die er gar nicht kennt, nötigte den Juroren Respekt ab. Silvio Morger, der alleine angereist war, spielte alle Stücke gemeinsam mit Sebastian Gahler und Nico Brandenburg, die bei den anderen Finalisten sonst nur das Pflichtstück begleiteten. Die anderen Vier hatten für die eigenen Stücke auch ihre Bands dabei. Für Thomas Sauerborn, Antoine Dujkers und Simon Busch ging der Wettbewerb ohne Sieg, aber dennoch mit Lob aus.

Insgesamt hatten sich 20 Teilnehmer um den Wilhelm-Fabry-Förderpreis beworben, der diesmal zum Thema Jazz/Instrument Schlagzeug/Drumset ausgelobt und Anfang des Jahres ausgeschrieben worden war. Bewerben konnten sich Musiker, deren Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen liegt und die nicht älter als 30 Jahre sind. Außerdem sollte die fachliche Ausbildung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.

Der gebürtige Schweizer Silvio Morger fing im Alter von zehn Jahren mit dem Schlagzeugspielen an. Damals zog er auch nach Deutschland. Er studierte an den Musikhochschulen in Mainz und Köln Jazz-Schlagzeug. Es folgte ein Aufenthalt in New York, wo er mit einem Stipendium am Queens College studierte.

Zu hören ist der Preisträger am Donnerstag, 30.Mai, um 11 Uhr im Rahmen der Hildener Jazztage. Dann gibt er ein Konzert im Wilhelm-Fabry-Museum, wo ihm der Förderpreis auch offiziell verliehen wird.

(sime)
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