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Jahresversammlung in Haan Feuerwehr wagt Sprung in die Zukunft

Haan · Beim Neujahrsempfang der Haaner Feuerwehr in der Wache entwarf Leiter Carsten Schlipköter unter anderem ein Tableau aus Chancen und Risiken der Digitalisierung. Ein Großteil der neuen Technik könne den Menschen nutzen. 

 Neujahrsempfang und Beförderungen der Feuerwehr:  Neben (l.) Guido Brandenstein, Melanie Block und Lisa Marie Löhr wurden 22 weitere Feuerwehrleute befördert sowie acht weitere geehrt.		 Foto: Stephan Köhlen

Neujahrsempfang und Beförderungen der Feuerwehr:  Neben (l.) Guido Brandenstein, Melanie Block und Lisa Marie Löhr wurden 22 weitere Feuerwehrleute befördert sowie acht weitere geehrt. Foto: Stephan Köhlen

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Feuerwehreinsatz in Haan: Auf dem Weg zu einem Wohnungsbrand erhält der Einsatzleiter bereits die Information, wie viele Personen sich in der Wohnung befinden und dass sich der Gesundheitszustand eines Betroffenen nicht mehr im Normbereich befindet. Die Daten liefert ein Video-Stream, der direkt zur Leitstelle senden kann – die Kollegen dort verschaffen sich aktuell bereits einen Lageüberblick. Somit könnten Ersthelfer wesentlich konkreter Anleitungen im Bereich der Ersten Hilfe erhalten und Einsatzkräfte gezielter alarmiert werden. Möglich macht es die sogenannte Smart-Home-Technik, mit deren Hilfe sich Funktionen innerhalb des Hauses elektronisch steuern lassen.

Keine Frage: Es war Zukunftsmusik, die Haans  Feuerwehrchef Carsten Schlipköter beim Neujahrsempfang in seiner Rede abspielte – aber die war ungeheuer spannend.

„Wir als Feuerwehr haben die Verpflichtung, auf die gesellschaftlichen Veränderungen einzugehen und unsere Ausstattung und Arbeitsweise dem aktuellen Stand der Technik anzupassen“, sagte Schlipköter: „Wir müssen nicht jede neueste Erfindung sofort umsetzen, aber aufpassen, dass wir nicht die technische Entwicklung verpassen.“

Zu große Ängste, was den technischen Fortschritt anbelangt, seien zudem nicht angebracht: „Denn die Bürger, die die Feuerwehr ausmachen, sind auf der einen Seite Bestandteil der Tradition, auf der anderen Seite diejenigen, die die Entwicklungen in der Feuerwehr vorantreiben.“ In Haan ist das seit nunmehr 125 Jahren der Fall: „Wir wollen dieses Ereignis im Sommer zum Anlass nehmen, um mit Ihnen zu feiern, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und uns allen bewusst zu machen, dass 125 Jahre Feuerwehr auch 125 Jahre organisierte Sicherheit für die Bürger bedeuten“, kündigte der Feuerwehrchef an.

In der Einsatzbilanz, die sein Stellvertreter Mirko Braunheim vortrug, wurden dann schnell einige Trends deutlich: 5911 Einsätze im Jahr 2018 bedeuteten 256 weniger als ein Jahr zuvor. Die Notfallrettung (3061 Einsätze) machte dabei mehr als die Hälfte aus.

„Die Zahl der Brandmeldungen, zu denen auch Fehlalarme und böswillige Alarmierungen gehören, bleibt auf hohem Niveau“, sagte Braunheim. 119 Einsätze seien in diesem Bereich gefahren worden - immer mit vollem Engagement der Retter. Umso mehr schmerzt es die Feuerwehr, wenn – nach Aussage Schlipköters – Nachwuchskräfte mit junger Familie bei der Wohnungssuche in Haan nicht mehr zum Zug kommen. „Wir müssen erkennen, dass Handlungsbedarf besteht“, sagte er. Die Entwicklung neuer Wohngebiete sei nur ein Weg. Diese Personengruppe, „von der wir als Gemeinschaft so sehr partizipieren“, müsse realistische Aussichten für eine Zukunft in Haan bekommen.

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