Rettungseinsätze in Grevenbroich Bürgerantrag: Feuerwehr soll Drohne für Einsätze beschaffen

Grevenbroich · Die Feuerwehr soll bei Einsätzen auch aus der Luft aktiv werden können – mit einer Drohne. Dafür macht sich der Elsener Christoph Welskop stark, der nun einen Bürgerantrag für den Stadtrat gestellt hat.

Laut einem Bürgerantrag soll auch die Grevenbroicher Feuerwehr eine Drohne zur Lageeinschätzung anschaffen, hier ein Flugerät der Wehr in Darmstadt.

Laut einem Bürgerantrag soll auch die Grevenbroicher Feuerwehr eine Drohne zur Lageeinschätzung anschaffen, hier ein Flugerät der Wehr in Darmstadt.

Foto: dpa/Silas Stein

Aus besonderem Anlass befasst sich Christoph Welskop mit der Frage, „wie man den Rettungsdienst im Stadtgebiet noch verbessern könne“. Im vergangenen Jahr brannte das Haus seiner Eltern in Orken, seine Mutter starb dabei. Welskop sieht beim Einsatz einer Drohne erhebliche Vorteile, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Er nennt Beispiele: „Beim Brückeneinsturz in Genua kam von der Einsatzleitung zuerst die Anweisung, den Ort mittels Drohne überfliegen zu lassen.“ Mit Hilfe der Aufnahmen seien Schwerverletzte ausfindig gemacht worden, die Rettung sei beschleunigt worden.

Auch bei Hausbränden würden mit Drohnen, die mit Wärmebildkamera ausgerüstet seien, eignen. Feuerwehren in der Nachbarschaft von Grevenbroich haben bereits Drohnen – auch Copter genannt – in ihrem Gerätepark. Im Dezember 2017 wurde das Aufklärungsteam „Drohne“ des Löschzuges Neuss-Holzheim alarmiert. Mit dem Fluggerät wurde beim Zugunglück in Meerbusch die Rettung der Fahrgäste unterstützt. Die Jüchener Feuerwehr hat jetzt ebenfalls eine Drohne in Dienst gestellt. Sie wurde nicht nur bei der Herbstübung am Schloss Dyck verwendet, sondern „testweise auch bei einem Brand in Aldenhoven – als Mittel der Einsatzstellenorganisation, um sich einen Überblick zu verschaffen“, berichtet Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels. Und bei den Nachlöscharbeiten seien mit der Wärmebildkamera am Copter Glutnester ausfindig gemacht worden.

Der Bürgerantrag von Christoph Welskopp wird nun im Grevenbroicher Rat behandelt. Bislang plant die Stadt aber keinen Kauf eines Copters. „Eine Drohne ist in bestimmten Einsatzlagen für die Feuerwehr sinnvoll. Die Zahl dieser Einsätze ist aber begrenzt“, erklärt Stadtsprecher Stephan Renner. „Wir haben eine gute interkommunale Zusammenarbeit. Wenn die Feuerwehr eine Drohne benötigt, wird sie in Neuss oder Jüchen angefordert“, sagt Renner.

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