Grevenbroich Wie Kinder sicher mitfahren

Grevenbroich · Kinder bis 1,50 Meter Körpergröße müssen im Auto entsprechend gesichert werden. Eltern achten häufig nicht darauf, ob ihr Kind vorschriftsmäßig gesichert ist. ADAC-Experten aus Grevenbroich erklären, wie es richtig geht.

 So wird's richtig gemacht: Der Gurt liegt über der Schulter.

So wird's richtig gemacht: Der Gurt liegt über der Schulter.

Foto: ADAC

Das korrekte Anschnallen des Kindes ist das A und O für eine sichere Autofahrt. Leider wird dieser Aspekt häufig zu stiefmütterlich behandelt. Eine Stichprobe des ADAC hat ergeben, dass fast ein Drittel aller Kinder von sechs bis zwölf Jahren nicht vorschriftsmäßig im Auto gesichert werden.

 Wie es nicht sein sollte: Der Gurt ist locker und liegt unter dem Arm.

Wie es nicht sein sollte: Der Gurt ist locker und liegt unter dem Arm.

Foto: ADAC

Grundsätzlich müssen Kinder bis zum zwölften Lebensjahr oder einer Körpergröße von 1,50 Meter mit geeigneten Kindersitzen gesichert werden. So will es der Gesetzgeber. Das ist auch vielen Eltern bekannt. Allerdings hapert es oft an der Umsetzung.

Korrekter Einbau ist wichtig

"Zu den häufigsten Fehlern gehört, dass Eltern ihren Nachwuchs in Kindersitze stecken, in die das Kind noch nicht oder nicht mehr rein passt; der Kindersitz also zu groß oder zu klein ist", sagt Klaus-Jürgen Ruppert, Geschäftsführer des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Grevenbroich.

Fünf Kindersitzgruppen gibt es. Entscheidend für die Auswahl der Kategorie sind nicht Alter und Größe des kleinen Beifahrers, sondern sein Gewicht. Los geht es mit so genannten Babyschalen, in denen Babys und Kleinkinder transportiert werden können. "Ab dem vierten Lebensjahr werden dann die klassischen Kindersitze genutzt", sagt Ruppert.

In den letzten beiden Gewichtsgruppen verwenden Eltern häufig so genannte Sitzerhöhungen, bei denen die Kinder mit einem normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurt angeschnallt werden. "Das Wichtigste ist schlicht der korrekte Einbau", sagt Ruppert. Schon dabei würden viele Fehler passieren.

In jedem Pkw gebe es entsprechende Schienen oder Vorrichtungen, an denen der Sitz und auch der Gurt entlang geführt werden müssten. Häufig sei es der Fall, dass Sitz und Gurt nicht vorschriftsmäßig miteinander verbunden würden und der Sitz deshalb keinen vernünftigen Halt im Fahrzeug habe. Außerdem müssten Eltern darauf achten, dass der Gurt nicht zu nah am Hals entlangläuft und nicht zu locker sitzt. "Sonst wird die Schutzwirkung vermindert", erklärt Ruppert.

Zwischen Gurt und Kind sollte maximal ein Fingerbreit Luft bleiben. Darauf sollte auch im Winter geachtet werden, wenn die Kinder in dicken Anoraks rumlaufen. "Im Auto sollte die Jacke lieber ausgezogen und das vorschriftsmäßig angeschnallte Kind anschließend zugedeckt werden", sagt Ruppert.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Eltern unterschätzen, wie riskant es ist, das Kind nur mit einem Erwachsenengurt anzuschnallen. Das kann bei Unfällen zu lebensgefährlichen Verletzungen führen, weil der Gurt nicht zu dem kleinen Kinderkörper passt. Wer seinen Nachwuchs nicht oder nicht ordnungsgemäß anschnallt, muss mit Bußgeldern ab 30 Euro und mit einem Punkt in Flensburg rechnen.

(NGZ)
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