Grevenbroich Stadtmarketing-Chef will Bürgermeister werden

Grevenbroich · Robert Jordan ist ein CDU-Bewerber für den Posten des Bürgermeisters in Korschenbroich. Das hätte auch Konsequenzen für Grevenbroich.

 Stadtmarketing-Chef Robert Jordan hat einen reizvollen Posten ins Visier genommen. Er möchte Bürgermeister in Korschenbroich werden.

Stadtmarketing-Chef Robert Jordan hat einen reizvollen Posten ins Visier genommen. Er möchte Bürgermeister in Korschenbroich werden.

Foto: Knappe

Robert Jordan würde sich am liebsten noch in Schweigen hüllen. Die Fragen allerdings kommen unweigerlich, denn jetzt ist offiziell, dass der Chef des Grevenbroicher Stadtmarketings einen durchaus reizvollen neuen Job ins Auge gefasst hat: Der 62-Jährige würde im kommenden Jahr gerne in der Nachbarstadt Korschenbroich für die CDU in den Bürgermeisterwahlkampf ziehen. Jordan ist einer von vier Bewerbern, die sich parteiintern für die Nachfolge von Korschenbroichs Verwaltungschef Heinz Josef Dick in Position bringen. "Ich kann dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel mehr sagen, als dass die Entscheidung Mitte Januar bei der Stadtverbandsversammlung fällt", sagt Jordan. "Die Aufgabe allerdings würde mich enorm reizen."

Intern wird der Korschenbroicher CDU-Vorstand am kommenden Dienstag vorab über die vier Bürgermeisterkandidaten beraten. Für Jordan würde sich ein Kreis schließen: Er stammt aus Korschenbroich und lebt dort im Stadtteil Scherfhausen. Einen Namen hat er sich in der Nachbarstadt unter anderem als Kurator und Organisator der Initiative "Künstler in Korschenbroich" gemacht. Zudem ist er Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) Korschenbroich und Jüchen.

Eine stramme CDU-Karriere hat der Stadtmarketing-Chef jedoch nicht hingelegt. Im Gegenteil: Bei den Christdemokraten ist er ein Quereinsteiger. Erfahrung in der politischen Ratsarbeit hat er einst in Neuss gesammelt - allerdings für die "Grünen". Von 1989 bis 1999 saß er für die Partei in der Quirinusstadt im Stadtrat. Dann trat er bei den "Grünen" aus und nahm eine zehnjährige Pause von der Politik. 2009 trat er in die CDU ein. Er bezeichnete das mal als das "Besinnen" auf seine politischen Wurzeln.

Die Entscheidung von Robert Jordan, sich parteiintern als Bewerber für die Bürgermeisterwahl 2015 zu positionieren, ist jedoch mitnichten eine rein persönliche Angelegenheit. Sie könnte auch für die Stadt Grevenbroich Folgen haben. Sollte Jordan im Oktober 2015 ins Korschenbroicher Rathaus einziehen, wäre der Posten des Stadtmarketing-Chefs in der Schlossstadt vakant. Ein Gedankenspiel, das zwar noch sehr vage ist, aber nicht leichtfertig ausgeklammert werden sollte. Denn dann müsste im Rathaus geklärt werden, ob eine eigentlich erst für 2018 geplante Maßnahme vorgezogen werden muss.

2018 würde - falls alles bleibt, wie es ist - Jordan als Stadtmarketing-Chef voraussichtlich in Ruhestand gehen. Laut Haushaltssicherungskonzept soll die Stelle nicht neu besetzt und das Stadtmarketing umstrukturiert werden. Doch wie dies genau aussehen soll, ist noch unklar. Es muss also ein Konzept her, wie das Stadtmarketing aufgestellt werden soll, falls Robert Jordan seinen Stuhl im kommenden Jahr gegen den im Bürgermeisterbüro der Nachbarkommune tauscht.

Robert Jordan selbst äußert sich zu alledem nicht. "Ich warte das Votum in Korschenbroich ab und konzentriere mich ganz normal auf meine Arbeit als Stadtmarketing-Chef", sagt er. Zurzeit treibt er die Planungen für 2015 voran. Neben den Netzwerktreffen soll es mindestens 15 weitere Veranstaltungen und Projekte geben - vom City-Trödelmarkt über Tourismus-Initiativen bis hin zu Hochzeitsmessen und dem Schneeball. "Es gibt genug zu tun", sagt Jordan.

(NGZ)
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