Heiligenhaus Bürgermeisterkandidaten diskutieren im Club

Heiligenhaus · Angesichts der Haushaltslage hat niemand träumerische Zukunftsvisionen. Verwaltung soll bürgerfreundlicher werden.

 Im Club Heiligenhaus stellten sich die Bürgermeisterkandidaten vor.

Im Club Heiligenhaus stellten sich die Bürgermeisterkandidaten vor.

Foto: Achim Blazy

Am kommenden Sonntag wird in Heiligenhaus auch ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Zur Wahl stehen der derzeitige kommissarische Verwaltungschef, Beigeordneter und Kämmerer Michael Beck (CDU), der auch von der FDP unterstützt wird. Er tritt gegen Diplom-Ingenieur Peter Kramer an, der als SPD-Fraktionsvorsitzender auch von der WAHL Unterstützung erfährt. Mit Lothar Nuthmann schicken die Grünen eines ihrer Ratsmitglieder ins Rennen. Am Dienstagabend stellten sich die Bewerber unter dem Motto "Bürger fragen, Politiker antworten" den Fragen der Einwohner.

Den Veranstaltern der Interessengemeinschaft Heiligenhauser Bürgervereine war es dabei wichtig, mit Lokaljournalist Ulrich Bangert einen Heiligenhauser Moderator durch den Abend führen zu lassen. Man müsse Bürger mehr direkt einbinden, findet der Sozialdemokrat Kramer und schlägt vor, Einwohnerfragestunden einzurichten und den Raum für Bürgerfragen generell auszuweiten. Das sieht auch der Grüne Nuthmann ähnlich, der dazu noch Befragungen ins Gespräch bringt, die Meinungsbilder der Bevölkerung stärker in den Rat und die Ausschüsse bringen sollen. Für den Christdemokraten Beck ist es dabei wichtig, als Bürgermeister immer ansprechbar und erreichbar zu sein. Als Bürgermeister sei man in Heiligenhaus aber nun mal auch der Chef eines 200-Millionen-Euro-Unternehmens. Außerdem drängendes Thema bei den Bürgern: die Finanzlage der Stadt. Denn auf die Bürgerfrage nach Zukunftsvisionen wurde auf dem Podium schnell deutlich: Der eng gestrickte Haushalt bietet wenig Raum für träumerische Zukunftsentwürfe, stattdessen diskutierten die Kandidaten blanken Realismus um Personallage, Heljensbad und Wirtschaftsförderung. So beschäftigte die Zuschauer auch die Frage, wie man Veranstaltungen wegen der Sicherheitsauflagen auch für Ehrenamtler leichter planbar machen sollte. Franz-Josef Artz vom Isenbügeler Bürgerverein berichtete, dass sogar bei der Traditionsveranstaltung des Blotschenballs die Genehmigung sehr kurzfristig eintraf. Das machte deutlich, dass das Beschwerdemanagement der Verwaltung bei den Bürgern zukünftig noch stärker ins Bewusstsein gerufen werden müsse. Das Online-Beschwerdemanagement ist übrigens hier zu finden: www.heiligenhaus.de/service/kontakt.html.

(sade)
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