Grevenbroich SPD: Markt-Satzung muss auf den Prüfstand

Grevenbroich · Lebensmittel und Pflanzen – viel mehr darf der Wochenmarkt in der Innenstadt zurzeit nicht anbieten. Das könnte sich bald ändern.

 Der Markt vor dem Grevenbroicher Rathaus soll attraktiver werden – möglicherweise mit einem größeren Angebot.

Der Markt vor dem Grevenbroicher Rathaus soll attraktiver werden – möglicherweise mit einem größeren Angebot.

Foto: Stadt

Lebensmittel und Pflanzen — viel mehr darf der Wochenmarkt in der Innenstadt zurzeit nicht anbieten. Das könnte sich bald ändern.

Die SPD möchte die Satzung für den Grevenbroicher Wochenmarkt überarbeiten. Einen entsprechenden Antrag werden die Sozialdemokraten für die nächste Ratssitzung am 11. Juli stellen. Zurzeit ist der Markt als sogenannter "grüner Markt" ausgeschrieben. Demnach beschränkt sich das Sortiment auf das Angebot von Blumen beziehungsweise Pflanzen und Lebensmitteln.

Geht es nach den Sozialdemokraten, soll diese Beschränkung aufgehoben werden. SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber betont: "Wir müssen unseren Markt so attraktiv wie möglich für die Bevölkerung gestalten. Dabei sollten wir mit Blick auf das Sortiment unnötige Fesseln vermeiden."

Robert Jordan vom Stadtmarketing betont, dass der Vorstoß durchaus seinen Reiz habe. "Allerdings sollten wir keine neue Konkurrenz für den Einzelhandel in der Innenstadt aufbauen." Grundsätzlich vorstellbar sei das Angebot von Kurzwaren, Imkerprodukten oder Seife. "Stände mit Textilien oder Ledergürteln sollten eher ausgeschlossen werden. Da ist das Angebot in der Innenstadt groß genug."

Zudem weist Jordan darauf hin, dass die Platzfrage auf dem Markt beachtet werden müsse. Viel Raum zur Expansion gebe es nicht. "Das Hauptaugenmerk liegt darauf, den ein oder anderen kleineren Stand hinzu zu bekommen — auch mit Blick auf die Flexibilität bei einer Verlagerung des Wochenmarktes, zum Beispiel während des Weihnachtsmarktes."

Stadtsprecher Andreas Sterken verweist ebenfalls auf die Platzfrage. Zwar habe eine Ausdehnung des Marktes grundsätzlich ihren Reiz. "Dabei müssen aber die bekannten knappen räumlichen Verhältnisse beachtet werden", betont Sterken. Einerseits müsse der Anlieferverkehr für die umliegenden Geschäfte gewährleistet sein, hinzu kämen Feuerwehr- und Rettungszufahrten, die frei bleiben müssten.

Ein wenig Spielraum hat sich allerdings unlängst durch den Wegfall eines Großstandes ergeben. Der Kölner Obst- und Gemüsehändler Armin Weber hatte sich verabschiedet, die von ihm genutzte Fläche wurde überplant: Die Stände rückten zusammen, der Markt wurde kompakter gestaltet.

Gespräche mit Interessenten für kleinere Stände, die die freigewordene Fläche nutzen könnten, laufen zurzeit. Eine neue Marktordnung könnte den Spielraum für das Stadtmarketing bei den Verhandlungen deutlich erweitern.

Entscheidend wird allerdings zunächst sein, wie die anderen Fraktionen zum Vorstoß der SPD stehen. FDP-Fraktionsvorsitzender Manfred Hermanns hält wenig von dem Ansatz. "Der Wochenmarkt ist dazu gedacht, frische Produkte wie Obst und Gemüse anzubieten. Alles andere können die Geschäfte in der Innenstadt gewährleisten", sagt er.

CDU-Chef Norbert Gand erklärt, seine Partei sei für den Ansatz offen. "Allerdings muss geprüft werden, inwieweit er umsetzbar und sinnvoll ist. Und man muss den Einzelhandel einbeziehen." Auch bei den anderen Fraktionen wird das Thema in den kommenden Wochen verstärkt diskutiert.

(NGZ/rl)
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