In Ratingen sollen Brunnen aufgestellt werden Politik will Trinkwasser gratis anbieten

Ratingen · Eine Erfrischung ist wichtig. Und die soll aus Brunnen kommen. BU und CDU machen sich fürs Ratinger Wasser stark.

 Der Brunnen am Markt bietet zwar kein Trinkwasser, wird aber gern zwecks Abkühlung in Anspruch genommen.

Der Brunnen am Markt bietet zwar kein Trinkwasser, wird aber gern zwecks Abkühlung in Anspruch genommen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Thema ist angesichts der anhaltenden Hitze und Dürre buchstäblich in aller Munde: Es geht um Abkühlung, konkret um brauchbares Trinkwasser. Nun prescht die Fraktion der Bürger Union (BU) mit einer Initiative nach vorn: Die Verwaltung soll beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Ratingen GmbH zu prüfen, an welchen Standorten im Stadtgebiet das Aufstellen von öffentlichen Trinkwasserbrunnen ermöglicht werden kann. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind den Ratsgremien mit einer Kostenschätzung zur weiteren Beratung vorzulegen.

Die BU erläuterte zum Hintergrund des Projektes: Die Stadt Düsseldorf hat seit sechs Jahren in Kooperation mit den dortigen Stadtwerken ein Netz an öffentlichen Trinkwasserbrunnen installiert, das sich mit mittlerweile acht Standorten einer überaus großen Beliebtheit erfreut. Gerade zur Sommerzeit sei der Zugang zu kostenlosem Trinkwasser, das in Ratingen in hervorragender Qualität zur Verfügung stehe, ein wichtiger Bürgerservice, befand die Fraktion.

Bedauerlicherweise gebe es bislang in Ratingen dieses Angebot nur in einigen Schulen, jedoch keinen einzigen öffentlich zugänglichen Trinkwasserspender, so die BU. Öffentliche Trinkwasserbrunnen könnten über ihre reine Funktionalität hinaus auch bei ansprechender optischer Gestaltung für eine Aufwertung des Stadtbildes sorgen.

Die Fraktion ist zudem davon überzeugt, dass durch solche Trinkwasserspender, an denen die Bürger sich kostenlos bedienen und erfrischen können, auch ein umweltpolitisches Ziel in den Blick genommen werden kann – nämlich die nachhaltige Vermeidung von Plastikmüll.

„Um einem eventuellen Verkeimungsrisiko durch Stagnationswasser wirksam zu begegnen, halten wir das Anbringen von sogenannten ,Durchläufern’ für zielführend, hier ist zwar der Wasserverbrauch insgesamt etwas höher, dafür sind diese Geräte aber weitgehend wartungsfrei“, meinen die BU-Fraktionsspitzen Rainer Vogt und Angela Diehl.

Als geeignete Standorte möchte die Fraktion der BU neben den gesetzten Standorten wie Düsseldorfer Platz, Rathausvorplatz und Fußgängerzone auch Standorte in den Stadtteilzentren (Speestraße in Lintorf, Berliner Platz in West und Hösel-Center) sowie von Individualsportlern genutzte Bereiche wie die Laufstrecke an der Bezirkssportanlage oder das Freizeitgelände Grüner See auf den Prüfstand stellen.

Die CDU-Fraktion möchte unterdessen das Ratinger Wasser stärker vermarkten: In einem Antrag regt man die verstärkte Information und Aufklärung über das „Lebensmittel Leitungswasser“ mittels einer Werbekampagne an: „Die Werte des Ratinger Leitungswassers sind erheblich besser als viele der am Markt angebotenen Mineralprodukte und qualifizieren es damit zu einem wertvollen Lebensmittel“, weiß Stefan Heins, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. „Wenn mehr Ratinger Bürger das Leitungswasser als Trinkwasser nutzen würden, könnten wir außerdem durch geringeren Plastikverbrauch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

Hinzu komme, dass das Wasser aus dem Hahn für jeden ohne Aufwand und körperliche Anstrengung verfügbar sei. „Wir bitten die Stadtverwaltung zu prüfen, ob öffentlichkeitswirksame Maßnahmen als Werbung für das Ratinger Wasser möglich sind“, erklärt Meike Paprotta-Kübler, sachkundige Bürgerin der CDU-Fraktion. „Wir können uns zum Beispiel ein Design einer identitätsstiftenden eigenen Ratinger Trinkflasche vorstellen. Das könnte die Bürger zum Abfüllen des Leitungswassers als Trinkwasser motivieren.“

In diesem Zusammenhang regt die CDU-Fraktion ergänzend einen verbesserten öffentlichen Zugang zum Lebensmittel Trinkwasser an. Mit der Einrichtung öffentlicher Abfüllstellen in Schulen und Kindergärten, auf Spielplätzen und Sportplätzen, an ÖPNV-Haltestellen und sonstigen öffentlichen Plätzen könne auf die gute Wasserqualität hingewiesen werden, so heißt es in dem Antrag. Nun müssen die politischen Gremien entscheiden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort