Grevenbroich Sparkasse stellt drei Filialen auf SB um

Grevenbroich · Am 1. April 2017 wird die Sparkasse ihre Filialen in Gustorf und Neukirchen auf Selbstbedienung umstellen, am 1. Juli folgt auch die Zweigstelle in Jüchen-Bedburdyck. Mitarbeiter werden dort künftig nicht mehr zur Verfügung stehen.

 Die Sparkassen-Filiale in Gustorf wird am 1. April 2017 - genau wie die Zweigstelle in Neukirchen - auf Selbstbedienung umgestellt.

Die Sparkassen-Filiale in Gustorf wird am 1. April 2017 - genau wie die Zweigstelle in Neukirchen - auf Selbstbedienung umgestellt.

Foto: LBER

Geschlossen wird keine der Filialen, die Zweigstellen werden weiter an ihren alten Plätzen zu finden sein. "Die Serviceleistungen bleiben erhalten, doch Beratungsgespräche werden dort in Zukunft nicht mehr stattfinden", sagt Sparkassen-Sprecher Raimund Franzen. Ab dem 1. April werden die Filialen an der Schellestraße in Gustorf und an der Roseller Straße in Neukirchen zu Selbstbedienungsstelle. Drei Monate später wird auch die Geschäftsstelle an der Grevenbroicher Straße in Bedburdyck umstrukturiert.

Grund für diese Maßnahmen sei das Kundenverhalten, das sich geändert habe, sagt Franzen: "Im Durchschnitt kommt der Kunde nur einmal im Jahr zu einem Beratungsgespräch in die Filiale, er geht in diesem Zeitraum jedoch 24 Mal zum Geldautomaten." Bankgeschäfte - entweder online oder per Telefon - lösten mehr und mehr den Besuch in einer Geschäftsstelle ab, sagt er.

"Daher konzentrieren wir Beratungsleistungen auf weniger, aber umso leistungsstärkere Filialen", betont der Sparkassensprecher und fügt hinzu: Ein komplettes Angebot an jedem Standort vorzuhalten, das sei nicht immer darstellbar. Die Kunden aus Gustorf hätten die Möglichkeit, die etwa vier Kilometer entfernte Zweigstelle an der Richard-Wagner-Straße in Elsen für Kundengespräche zu nutzen. Für die Neukirchener liege die Filiale am Wevelinghovener Marktplatz mit einer Entfernung von fünfeinhalb Kilometern am nächsten. Was die Bedburdycker betrifft: Sie können die neue Filiale an der Kölner Straße in Jüchen nutzen, die zum 1. Juli 2017 eröffnet wird. Die Distanz: knapp 4,5 Kilometer.

In den Selbstbedienungsstellen können die Kunden weiterhin ihre täglichen Bankgeschäfte an SB-Geräten erledigen. Also Geld abheben, Überweisungen ausführen, Kontoauszüge ziehen, Daueraufträge anlegen, ändern oder löschen. "Die Nahversorgung ist damit sichergestellt", meint Franzen.

Die mit der Umstellung verbundenen Arbeitsplätze - insgesamt sind es zehn - gehen laut Franzen nicht verloren. "Niemand wird entlassen", sagt er: "Die Kollegen werden dort eingesetzt, wo wir den Bedarf haben." Die Sparkasse wird künftig nur noch einen kleinen Teil der Geschäftsstellen in Gustorf, Neukirchen und Bedburdyck benötigen. "Wo wir Eigentümer der Gebäude sind, werden wir so schnell wie möglich für einen adäquaten Nachmieter sorgen", sagt Franzen: "Wir wollen in den Orten keine Leerstände produzieren." Politiker wie der Neukirchener Kreistagsabgeordnete Werner Moritz (CDU) betrachten die Sparkassen-Entscheidung mit gemischten Gefühlen: "Es ist ein Stück Lebensqualität, das uns damit verlässt. Viele ältere Ortsbewohner haben nicht die Möglichkeit, zur nächsten Filiale zu fahren oder Online-Angebote wahrzunehmen. Andererseits kann ich die Sparkasse verstehen, dass sie den Sparhebel ansetzt - gerade in Zeiten niedriger Zinssätze." Ähnlich denkt Ratsherr Markus Schumacher (FDP): "Vor allem ältere Leute werden von dieser Entscheidung nicht begeistert sein", sagt er: "Wenn die Sparkasse umstellt, dann muss sie auch so flexibel sein und Leute zu Hause besuchen." Franzen: "Das machen wir schon jetzt. Auf Wunsch kommen die Kollegen zu Beratungsgesprächen auch in den Abendstunden in die Wohnungen."

(NGZ)
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