Grevenbroich Weihnachten unter der "Prilblume"

Grevenbroich · Familie Fletzoreck aus Gruissem feiert das Fest im Stil der schrillen 70er Jahre.

 Feiern Weihnachten zwischen Sitz-Ei und Flokati-Teppich: Marita und Michael Fletzoreck.

Feiern Weihnachten zwischen Sitz-Ei und Flokati-Teppich: Marita und Michael Fletzoreck.

Foto: g. salzburg

Gerade noch rechtzeitig sind Elmo, Bibo, Ernie, Bert und das Krümelmonster eingetroffen: Die Figuren aus der Kult-Serie "Sesamstraße" hatte Marita Fletzoreck vor einigen Tagen im Internet als schrille Deko für Weihnachten entdeckt. "Die musste ich haben", sagt sie, während sie die kleinen Plastikfiguren - allesamt mit rot-weißer Weihnachtsmütze und einer Schleife zum Aufhängen ausgestattet - genauer begutachtet. "Die hängen wir an unseren Weihnachtszweig", sagt die 44-Jährige, die mit ihrem Mann Michael die Leidenschaft für die 70er Jahre teilt. Und was wären die "wilden 70er" ohne die "Sesamstraße"? "Wir sind damit aufgewachsen", erzählt Michael Fletzoreck (48), der natürlich auch Weihnachten mit seiner Frau etwas bunter gestaltet.

Was bei der Familie nicht fehlen darf: "Prilblumen". Die Werbe-Sticker der Spülmittel-Marke hielten in den 70ern deutschlandweit in fast jeder Küche Einzug. Marita und Michael Fletzoreck lassen den Trend auch zu Weihnachten in ihrem Haus in Gruissem bei Kapellen wieder aufleben. "Wir haben auch einige Christbaumkugeln mit ,Prilblumen'", erzählen die Fans des Flower-Power-Jahrzehnts, die dieses Jahr allerdings auf einen Weihnachtsbaum verzichten. Deshalb haben sie zwischen ihrem knallorangen Kühlschrank und dem Sitz-Ei im Wohnzimmer einen Tannenzweig aufgehängt, der gut zum Grün der Kugel-Mustertapete an der gegenüberliegenden Sofawand passt.

"Früher war mehr Lametta", merkt Michael Fletzoreck mit Blick auf den Tannenzweig an, an dem nur einige silberne Fäden hängen. Einst hatte der Humorist Loriot in seiner Rolle als "Opa Hoppenstedt" über den schlicht mit Lametta dekorierten Tannenbaum im Wohnzimmer seiner Familie gemeckert - ein Kult-Sketch, der in Teilen Ende der 1970er Jahre entstanden ist.

Auch sonst laufen an Weihnachten bei den Fletzorecks Filme, die viele noch aus dieser Zeit kennen. "Wir werden dieses Jahr mit Sicherheit auch wieder den Schwarz-Weiß-Film ,Ist das Leben nicht schön?' schauen", sagt Michael Fletzoreck, der es zum Fest mit seiner Frau - abgesehen von der 70er-Jahre-Leidenschaft - eher traditionell angehen lässt.

(cka)
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