Grevenbroich Schlecker-Lager liefert keine Ware mehr aus

Grevenbroich · Das Ende des Logistikcenters der Drogeriemarktkette Schlecker mit rund 115 Beschäftigten rückt näher. Seit gestern werden von der Lise-Meitner-Straße im Industriegebiet Ost keine Waren mehr an die Schlecker-Filialen in Nordrhein-Westfalen ausgeliefert.

 Seit gestern beliefert das Schlecker-Logistikcenter keine Filialen mehr. Das Lager wird geschlossen, rund 115 Mitarbeiter sind betroffen.

Seit gestern beliefert das Schlecker-Logistikcenter keine Filialen mehr. Das Lager wird geschlossen, rund 115 Mitarbeiter sind betroffen.

Foto: M. Reuter

Grund ist die am Freitag gefallene Entscheidung, das Geschäft nicht mehr fortzuführen und den Drogeriediscounter zu zerschlagen. Am Freitag hatte die Gläubierversammlung getagt. "Es macht keinen Sinn, am 8. Juni in den Filialen mit dem Ausverkauf zu beginnen und zugleich die Läden noch weiter zu beliefern", erklärt Frederic Bollhorst, Sprecher des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz.

Dass das Grevenbroicher Logistikcenter bis Spätestens zum 1. August geschlossen wird, steht bereits seit März fest – der Konzern hatte damals angekündigt, sein Logistik-Netz drastisch zu verkleinern. "Daher sind wir von der Entscheidung am Freitag nicht betroffen, die Beschäftigten hier haben bereits die Kündigung zum Ende Juli erhalten", sagt ein Mitarbeiter im Logistikcenter, der nicht namentlich genannt werden will. Im Auslieferungslager wird es nun ruhig. Der Spediteur hat nach Auskunft des Mitarbeiters bereits die meisten Lastwagen, in denen die Ware zu den Läden rollte, vom Hof abgezogen. Noch vor wenigen Monaten wurden von Grevenbroich aus rund 500 Filialen beliefert, zum Schluss waren es nur noch 120. Wie geht's nun weiter? "Die Unternehmenswerte sollen veräußert werden, um mit dem Erlös Gehälter zu bezahlen und Forderungen der Gläubiger zu erfüllen", erklärt Frederic Bollhorst. Neben den Waren in den Auslieferungscentern sollen auch die Immobilien verkauft werden. Für die weitere Nutzung "des Grevenbroicher Auslieferungslager auf dem zwölftausend Quadratmeter großen Areals haben mehrere Interessenten mit der Wirtschaftsförderung Kontakt aufgenommen", so Stadtsprecher Andreas Sterken. Es handele sich um Logistik-Unternehmen. "Wir haben die Anfragen an Schlecker weitergeleitet."

Und wie sieht die Zukunft der Beschäftigten aus? "Denkbar ist, dass ein Käufer des Centers auch Mitarbeiter übernimmt", so Bollhorst. Entscheidungen stehen aber noch aus. Im Center erklärt ein Mitarbeiter: "Zahlreiche Kollegen haben zurzeit Termine für Bewerbungsgespräche, viele Logistikunternehmen suchen neue Mitarbeiter."

(NGZ)
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