Grevenbroich RB 38 soll besser werden

Grevenbroich · Fahrgäste der Regionalbahn 38 können sich auf Verbesserungen im Fahrplan ab Sonntag freuen. Zudem hat der VRR ein Gutachten für die Zukunft der Bahn in Auftrag gegeben. Die oft geforderte S-Bahn plant der Verbund aber nicht.

 In Grevenbroich rollt die RB 38 noch mit alten Zügen.

In Grevenbroich rollt die RB 38 noch mit alten Zügen.

Foto: Jazyk

Übervolle Züge, Verspätungen, Zugausfälle – wenn es um die Regionalbahn 38 geht, ist die Liste der Beanstandungen von Grevenbroichern lang. Doch es gibt Hoffnung: Ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 10. Juni, verkehren zusätzliche Züge in der Nacht – damit wird ein Wunsch vieler erfüllt, die abends spät von Düsseldorf nach Grevenbroich fahren wollen. Weitere Verbesserungen sollen folgen. "Wir haben für die Strecke in unserem Gebiet ein Gutachten in Auftrag gegeben", erklärt Johannes Bachteler, Sprecher im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Dabei werde untersucht, wie Fahrplan, Takt und Fahrzeugeinsatz in Zukunft aussehen sollen.

 Für mehrere Strecken rund um Köln wurden bereits moderne Triebwagen bestellt.

Für mehrere Strecken rund um Köln wurden bereits moderne Triebwagen bestellt.

Foto: Alstom 2010

Die Ergebnisse erwartet der VRR nach den Sommerferien – rechtzeitig zur Ausschreibung des Betriebs der RB 38 zwischen Köln und Düsseldorf für die Zeit ab Dezember 2016. "Mit solchen Ausschreibungen erzielen wir laufend Angebotsverbesserungen und günstigere Preise", sagt VRR-Sprecher Johannes Bachteler. Neben der Deutschen Bahn können sich auch andere Unternehmen beteiligen. Der VRR kooperiert für die Ausschreibung mit dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) in Köln, der fürs Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg zuständig ist.

Doch die Überlegungen für die Zukunft der RB 38 sind auf beiden Seiten der Verbundgrenze unterschiedlich. Der NVR, Rhein-Erft-Kreis, Bedburg und Bergheim lassen zurzeit die Umstellung der Strecke von Köln bis Bedburg auf S-Bahn-Betrieb prüfen. "Damit würde der Kölner Bahnknoten entlastet", so NVR-Sprecher Holger Klein.

Beim VRR dagegen ist eine Umstellung auf die S-Bahn, die auch von SPD und Grünen in Grevenbroich gefordert wird, zurzeit nicht geplant. Zum einen sei die Fahrgastzahl nicht ausreichend, zum anderen "ist eine S-Bahn für Grevenbroicher, die nach Düsseldorf fahren, nicht sinnvoll, da sie an jeder Haltestelle auf dem Weg halten würde", so Bachteler. Für Diskussionsbedarf zwischen den Verbünden dürfte also gesorgt sein. "Die S-Bahn ist nicht vom Tisch", betont Grünen-Ratsherr Dieter Dorok.

Auch wenn es bei der Regionalbahn bleibt, können sich die täglich 11 000 Fahrgäste auf moderne Triebwagen freuen. "Neue Fahrzeuge sind wünschenswert", sagt Bachteler. In der Nachbarstadt Korschenbroich etwa rollen nach einer solchen Ausschreibung für die S 8 bereits 2014 nagelneue Triebwagen an.

Auf der RB 38 gibt's jetzt zunächst einmal Verbesserungen im Fahrplan, für die sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der Kreisausschuss stark gemacht hatten. Im Dezember wird um 7.48 Uhr eine zusätzliche Verbindung nach Neuss geschaffen.

(NGZ)
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