Grevenbroich Orkener sind Vize-Europameister im Kamellewerfen

Grevenbroich · Zielwasser haben sie vorher nicht getrunken – das haben sie erst später zu sich genommen. Und zwar reichlich. Denn es galt einen Titel zu feiern, der ungewöhnlich ist: Das Orkener Dreigestirn ist Vize-Europameister im Kamelle-Zielwerfen. Am Wochenende setzten sich Prinz Hubert Landsch, Bauer Herbert Witte und Jungfrau Hans-Dieter "Kaki" Kaltz in Niederkrüchten gegen 32 Tollitäten aus Holland, Belgien und Deutschland durch. Dabei schrammten die jecken Drei knapp am Sieg vorbei.

Schon seit zehn Jahren veranstaltet die Karnevalsgesellschaft "Maak möt" aus Niederkrüchten den Kamelle-Contest für Dreigestirne und Prinzenpaare. Seit geraumer Zeit sind auch die Orkener Jecken-Herrscher regelmäßig mit von der Partie – doch: "Bisher konnten wir noch nie einen vorderen Platz belegen", erklärt Hubert Landsch. Um bei der mittlerweile zehnten Auflage des Wettbewerbs besser abzuschneiden, haben die "Grielächer" vorher fleißig in der Druckerei von Jungfrau "Kaki" geübt. Und dabei hatten sie einen klaren Vorteil: "Wir wussten, mit welchem Wurfmaterial die Europameisterschaft ausgetragen werden sollte. Und das haben wir uns ganz einfach besorgt", erläutert Hans-Dieter Kaltz.

In der Niederkrüchtener Bürgerhalle spielten die Orkener Tollitäten am Wochenende alle ihre Trümpfe aus. Prinz Hubert agierte in der ersten Runde als Werfer und beförderte zielgenau die verpackten Waffelspezialitäten in den im Abstand von fünf Metern von Bauer Herbert festgehaltenen Putzeimer. Die beiden zogen als Sieger in die Zwischenrunde ein und konnten auch diese für sich entscheiden.

"Im Finale wurde es dann richtig spannend", erklärt Hans-Peter Cremer, der Adjutant des Dreigestirns. Unter den lauten Anfeuerungsrufen der Orkener Schlachtenbummler – darunter Sitzungspräsident Reiner Landsch und Hoppeditz Salvatore Barranco – gaben Prinz und Bauer ihr Bestes. "45 von 50 Waffelpackungen landeten im Eimer – ein gutes Ergebnis", resümiert Cremer. Aber nicht gut genug: Das Dreigestirn aus Erkelenz brachte es auf 49 Treffer und holte sich damit den Titel.

Für die Orkener kein Grund zur Traurigkeit: "Wir haben ja nicht verloren, sondern sind Vize-Europameister geworden – das ist ein schöner Erfolg", resümiert Hans-Dieter Kaltz. Davon sollen die Orkener Narren übrigens beim großen Umzug am Karnevalssamstag profitieren: "Als Zielwurf-Spezialisten können die Zuschauer einiges von uns erwarten", meint die Jungfrau: "Auf Wunsch schmeißen wir die Kamelle bis in die Manteltaschen."

(NGZ)
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