Strategien für die Zukunft So könnte Grevenbroich 2030 aussehen

Grevenbroich · Am vergangenen Wochenende trafen sich Mitarbeiter der Verwaltung, um die Zukunft Grevenbroichs zu skizzieren. Basis dafür ist die sogenannte Leitbildumfrage, an der 3.198 Bürger im Frühsommer des Jahres teilgenommen haben.

 Versuchen, die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit zu skizzieren: Andreas Fortenbacher, Svetlana Schaarmann-Tröger und Birgit Schikora.

Versuchen, die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit zu skizzieren: Andreas Fortenbacher, Svetlana Schaarmann-Tröger und Birgit Schikora.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Wer würde nicht gerne einen kurzen Moment die Uhr nach vorne drehen, um zu erfahren, was die Zukunft bringt? Jenseits der persönlichen Neugierde ist diese Art des Vorausschauens für eine Stadtverwaltung wichtig, Deshalb fand jetzt eine Zukunftskonferenz statt, Schlagwort „Grevenbroich 2030“.

Basierend auf einer Bürgerbefragung, in der im April und Mai 3.198 Menschen teilnahmen, gingen jetzt die Leiter der städtischen Fachabteilungen zusammen mit Vertretern aus der Politik, Mitgliedern aus Vereinen, Organisationen und Gewerbetreibenden sowie zehn Grevenbroicher Bürgern im Bernardussaal in Klausur. An acht Thementischen zu Aspekten wie Jugendarbeit, Sicherheit und Ordnung, Kultur und Stadtentwicklung kamen die Teilnehmer zielgerichtet miteinander ins Gespräch: „Viele Vorschläge sind konkret realisierbar“, freute sich Kulturamtschef Stefan Pelzer-Florack, und Michael Jung, vormals Rektor am „Erasmus“, jetzt als „normaler Bürger“ dabei, lobte den „Input der Impulsgeber“. Ideen und Vorschläge wurden per Karte notiert, an Wände gepinnt und intern priorisiert.

Ergebnisse trugen die jeweiligen Fachleute vor, zur Stadtentwicklung fasst Bernd Sprünken geäußerte Vorschläge zusammen: Alle Stadtteile sollen sich gleichermaßen entwickeln, der Fokus nicht „immer bloß auf die Innenstadt“ gelegt werden. Zu beantwortende Fragen sind unter dem Aspekt des demografischen Wandels, wie sich beispielsweise die Nahversorgung in den einzelnen Quartieren entwickelt oder sich wohnen, leben und Mobilität verzahnen lassen. Zum Komplex „Sicherheit und Ordnung“ griff Sebastian Johnen zwei Trends auf, in Sachen Mobilität soll das Auto laut Bürgerwunsch weiter aus dem Stadtbild verschwinden, beispielsweise per Carsharing, der Wunsch nach Tempo 30km/h als innerstädtische Regelgeschwindigkeit wurde ebenso debattiert.

„Die Auswirkungen der Digitalisierung sind eine spannende Frage“, benannte Birgit Schikora dieses umfassende Schlagwort mit seinen wie auch immer gearteten Auswirkungen auf Kinder und Familie. Wie werden ab 2030 Betreuungszeiten gewünscht, wenn vielleicht viel mehr Leute von Zuhause aus, in Teil- oder Gleitzeiten arbeiten?, stellte sie wichtige Fragen hinsichtlich bereit zu haltender stationärer Betreuung an Kita- und Ogata-Plätze, ebenso wie adäquater Fachkräfte. „Und wie schaffen wir es, junge Menschen in die anstehenden Prozesse mit einzubeziehen“, richtete die Jugendamtsleiterin das Augenmerk auf die nächste Generation. „Diese Konferenz ist die Grundarbeit“, erklärte Rathaussprecher Stephan Renner. Eine erste Prioritätenliste ergab Schwerpunkte bei den Themen Verkehr, Mobilität und Umwelt, dem Themenkomplex Wohn- und Wirtschaftsstandort sowie „blühende Ortschaften – gesunde Stadt“. Jetzt werden die Ergebnisse als Leitbild verschriftlicht, dem Rat vorgelegt, dort beschlossen – und sukzessive zum Wohle der Stadt realisiert

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