Grevenbroich Kindergarten schließt wegen der Grippewelle

Grevenbroich · Wegen der Grippewelle wird die Tagesstätte am Hartmannweg in Grevenbroich geschlossen. Ein Viertel der Kinder ist erkrankt.

 Ein Viertel der kleinen Besucher ist an der Grippe erkrankt. Die Kindertagesstätte am Hartmannweg wird daher vorübergehend geschlossen.

Ein Viertel der kleinen Besucher ist an der Grippe erkrankt. Die Kindertagesstätte am Hartmannweg wird daher vorübergehend geschlossen.

Foto: L. Berns

Am Montag wird die städtische Kindertagesstätte am Hartmannweg vorübergehend geschlossen. Der Grund: Etwa ein Viertel der kleinen Kita-Besucher ist an Grippe erkrankt. "Um weitere Infektionen zu verhindern, haben wir die Eltern gebeten, ihre Kinder zu Hause zu lassen", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. Das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises hat der Stadt zu dieser Maßnahme geraten, zum Anfang nächster Woche werden die Räume innerhalb von zwei Tagen gründlich desinfiziert. Am Mittwoch soll der Betrieb wie gewohnt ab 7.15 Uhr weitergehen.

"Von etwa 100 Kindern waren 27 an einer Grippe erkrankt. Wir haben der Stadt daraufhin empfohlen, den Betrieb der Tagesstätte einzustellen, damit die Infektionskette unterbrochen wird. Es sollen nicht noch weitere Kinder angesteckt werden", sagt Dr. Michael Dörr, Amtsarzt des Rhein-Kreises Neuss.

Die Kita wird ab Montag gründlich gereinigt. Unter anderem müssen Fußböden, Türklinken, Spielgeräte und Sanitäranlagen desinfiziert werden, da die Grippe nicht nur durch Tröpfchen-, sondern auch durch Kontaktinfektion übertragen wird. "Restriktive Maßnahmen wie diese haben wir in diesem Jahr in noch keiner Einrichtung umsetzen müssen", erklärt Michael Dörr: "Die Tagesstätte am Hartmannweg in Grevenbroich ist die erste dieser Art, die in unserem Bereich geschlossen werden muss."

Damit wird deutlich: Die bundesweit grassierende Grippewelle ist längst auch im Rhein-Kreis Neuss angekommen. "Alleine in dieser Woche haben uns 50 Meldungen über Erkrankungen erreicht, das ist eine relativ hohe Zahl", berichtet Michael Dörr. Der Experte rät vor diesem Hintergrund dazu, sich gegen den Grippevirus impfen zu lassen. "Die Ärzte im Kreisgebiet haben noch ausreichend Impfstoffe vorrätig. Gerade jetzt, in der Karnevalszeit, wenn viele Menschen bei Feiern auf Sitzungen zusammenkommen, ist es ratsam, sich ausreichend gegen Grippe zu schützen", meint Dörr. Bevorzugt sollten sich die sogenannten Risikogruppen zu einem Arztbesuch entschließen — "also insbesondere chronisch Kranke und ältere Menschen".

Auch wer sein Immunsystem stärke, könne einer Infektion vorbeugen. Der Tipp des Amtsarztes: "Vitaminhaltige Kost, vor allem Obst und Fruchtsäfte, ist genau so wichtig wie ausreichend Schlaf und viel frische Luft." Hygiene sei eine der besten Methoden, um sich vor Erkältungsviren zu schützen. Dörr empfiehlt regelmäßiges Händewaschen mit Seife und möglichst warmem Wasser. Wen es bereits erwischt hat, der sollte die Grippe gründlich auskurieren: "Der Körper muss die Möglichkeit haben, sich zu regenerieren", sagt der Experte.

Vor diesem Hintergrund rät Michael Dörr den Eltern dazu, ihre Kinder so spät wie möglich wieder zurück in die Tagesstätte zu bringen. "Junge Menschen brauchen mindestens eine Woche, um sich wieder zu erholen. Sonst besteht das Risiko, dass der Körper der Kinder überfordert wird."

(NGZ/rl)
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