A57-Brand bei Dormagen Richter hakt bei jungem Straftäter nach
Dormagen · Am Amtsgericht Neuss ist Donnerstag der Prozess gegen einen Intensivstraftäter aus Dormagen zu Ende gegangen. Der 18 Jahre alte Mario L. wurde nach einer Reihe von Einbrüchen und Schlägereien zu anderthalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.
A57: Chronik der Ereignisse
Aber zentrales Thema auch dieses Verhandlungstages war die A 57-Brandstiftung mit einem Toten vor knapp einem Jahr. Richter Heiner Cöllen wollte von einer Reihe Zeugen wissen, ob sie den anonym bei ihm eingegangenen Brief geschrieben haben, in dem der mutmaßliche Brandstifter benannt worden ist. Sowohl vom Angeklagten als auch von dessen Mutter, der Schwester und einem Freund wollte Cöllen das wissen — alle verneinten dies. Genauso wenig konnten oder wollten sie den Brandstifter benennen.
VW Bus gestohlen
Allerdings bleibt der Verdacht bestehen, dass der Täter tatsächlich aus dem Umfeld des 18-jährigen Intensivtäters stammt. Im Prozesssaal sagten Zeugen, dass in Dormagen im Umfeld einer weiterführenden Schule immer wieder der 19-jährige Daniel M. als mutmaßlicher Brandstifter benannt wird. Er soll wenige Stunden vor dem Brand zusammen mit anderen Jugendlichen in Dormagen einen VW Bus gestohlen und damit einen Unfall verursacht haben. Der jetzt verurteilte Mario L. gab Donnerstag an, dass er und drei Freunde sich daraufhin gemeinsam vom Unfallort entfernten, Andy S. und ein weiterer Jugendlicher aber einen anderen Weg genommen hätten — und dabei möglicherweise zur A 57-Brücke kamen? "Ich weiß nicht, was sie nach dem Unfall gemacht haben oder wo sie lang gegangen sind", erklärte der Angeklagte.
Spekulationen
Die Zeugen gaben jeweils an, dass in "Nievenheim und Umgebung" immer wieder spekuliert werden, dass Daniel M. der Brandstifter sein könnte — Belege oder Beweise gibt es dafür allerdings bei der Polizei nicht. Während ein anwesender Staatsanwalt sich alle Namen und Aussagen fleißig notierte, will Richter Heiner Cöllen die erlangten Angaben zum Thema A 57 der Polizei zur Verfügung stellen. Ob die Ermittler dann die entsprechenden Personen noch einmal überprüfen, ist unklar.
