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A57-Massenunfall bei Dormagen Die glücklose Suche nach dem Brandstifter

Ein Toter und 13 Verletzte waren das traurige Ergebnis einer Massenkarambolage infolge einer Brandstiftung unter der A 57-Brücke bei Dormagen-Nievenheim. Der oder die Täter wurden bislang nicht gefasst.

A57: Chronik der Ereignisse
44 Bilder

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Die Suche nach dem Brandstifter: Wochenlang gibt es in Dormagen-Nievenheim kein anderes Thema. Ob im Supermarkt, am Kiosk oder in der Kneipe – überall sprechen die Leute über den Feuerteufel, der die Plastikrohre unter der Brücke der A 57 angezündet hat. Der Schock sitzt tief und fest. Schließlich führt der Brand in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar zu einem Massenunfall, bei dem ein Mann aus Jüchen stirbt und 13 weitere Personen sich verletzen.

Wochenlanges Verkehrschaos

Neben Opfern zieht der Unfall auch ein wochenlanges Verkehrschaos nach sich. Exakt 50 Tage ist die Autobahn wegen des Brandes und seinen Folgen zwischen Neuss und Dormagen gesperrt. Etliche Pendler müssen Ausweichstrecken nutzen, die zum Teil hoffnungslos überfüllt sind. Die Brücke wurde so schwer beschädigt, dass sie später abgerissen wurde. Seit Ostern läuft der Verkehr über ein Provisorium.Anfang 2014 soll die Brücke neu gebaut werden.

Die Polizei vermutet nach dem Unfall zunächst, dass der Täter in der Ortschaft oder in den Nachbargemeinden zu finden ist - und dass es ein Jugendlicher gewesen sein muss, der das verheerende Feuer gelegt hat. Die Ermittler hoffen auf eine schnelle Aufklärung des Falls. Der Täter dürfte schließlich unerfahren sein, und irgendwann mal zu plaudern anfangen. Sei es aus schlechtem Gewissen - oder um zu prahlen.

Auflösung der Soko

Doch diese Rechnung geht nicht auf. Im Gegenteil: Kein Täter wird geschnappt. Dabei legt sich die Sonderkommission (Soko) A57 um Chefermittler Dietmar Wixfort ordentlich ins Zeug, sichtet hunderte Hinweise und geht über 80 Spuren nach. Am 11. Juni löst sich die Soko auf, weil die Ermittlungen keinen Tatverdächtigen zutage fördern. Möglicherweise ist der Fall unlösbar. Zumindest solange der Brandstifter dicht hält.

Die Auflösung der Soko bedeutet jedoch nicht, dass die Polizei den Fall aufgegeben hat. "Wir ermitteln weiter", bestätigt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold im Dezember auf Nachfrage. Der Optimismus, das Unglück an der A57 doch noch aufzuklären, sei ungebrochen. Für viele die Angehörigen der Opfer, aber auch für viele Nievenheimer wäre die Lösung des Falls sicherlich eine späte Genugtuung.

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