Dormagen 752.000 Euro Schaden durch Zigarettenschmuggler

Dormagen · Ein besonderer Fall von Steuerhinterziehung beschäftigt ab dem 7. Februar (Weiberfastnacht) das Amtsgericht Düsseldorf.

Ein 42-jähriger Mann aus Kaarst soll in einer Lagerhalle in Dormagen unverzollte Zigaretten verkauft und dadurch einen Schaden in Höhe von rund 750.000 Euro angerichtet haben. Jetzt droht ihm eine empfindliche Haftstrafe. Denn die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat den Kaarster nun wegen Steuerhehlerei angeklagt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann in der Lagerhalle in einem Industriegebiet in Dormagen im März 2010 insgesamt 27.000 Stangen der Zigarettenmarke "Jin Ling" entgegen genommen und "zwischengeparkt" hat.

Vier Komplizen

Die "Schmuggelzigaretten", die in Kaliningrad von der so genannten "Baltischen Tabakfabrik" produziert werden, wurden laut Anklage in den Folgetagen von verschiedenen Abnehmern in Dormagen abgeholt und bezahlt. Neben dem jetzt angeklagten Mann aus Kaarst sollen noch vier weitere Komplizen an dem schwunghaften Tabakhandel beteiligt gewesen sein. Insgesamt soll alleine durch die Hinterziehung von Tabaksteuern ein Schaden von 752 000 Euro entstanden sein.

Nach Erkenntnissen deutscher Fahnder produziert die "Baltische Tabakfabrik" gezielt große Mengen "Schmuggelzigaretten" für den deutschen Markt. Sie gelangen illegal per Lastwagen in den Großraum Berlin oder nach Nordrhein-Westfalen. Der Preis pro Stange liegt auf dem Schwarzmarkt angeblich bei unter 20 Euro, pro Packung werden zwei Euro fällig. Schätzungen zufolge sollen jährlich rund fünf Milliarden Zigaretten der Marke "Jin Ling" in die EU gelangen.

Für den Prozess hat das Amtsgericht Düsseldorf zunächst nur einen Verhandlungstag angesetzt. Beginn am Donnerstag, 7. Februar, ist um 9 Uhr, das Verfahren gegen den Kaarster ist öffentlich.

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