Diskussion im Grevenbroicher Sportausschuss Stadt macht Druck für Schlossbad-Wiese

Grevenbroich · Obwohl das Außengelände des Schlossbades erst 2020 fertiggestellt werden soll, drängt die Stadt auf eine Eröffnung in diesem Sommer. Auf Attraktionen wie einen Wasser-Spielplatz soll aber zunächst verzichtet werden.

Noch einen Sommer ohne eine Liegewiese am Schlossbad will Michael Heesch nicht hinnehmen. Im Sportausschuss forderte der Erste Beigeordnete den Bad-Betreiber GWG Kommunal daher zu einer Ad-hoc-Lösung auf. Das Gelände soll möglichst rasch planiert, umzäunt und mit Rasen versehen werden. Über Attraktionen wie einen Kinderspielplatz oder ein Beachvolleyball-Feld müsse dann zu einem späteren Zeitpunkt geredet werden. „Wichtig ist, dass die Grevenbroicher die Grünfläche schon in der kommenden Saison nutzen können“, sagte Heesch. GWG-Chef Willi Peitz signalisierte, dass ein solcher Weg beschritten werden könne. „Grundsätzlich ist alles vorstellbar“, sagte er.

Peitz hatte im Dezember gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass die Gestaltung der Liegewiese voraussichtlich erst 2020 abgeschlossen werden könne. Der Grund: Der Neubau der Freifläche mit Attraktionen für Kinder und Erwachsene könnte möglicherweise mit aufwendigen Lärmschutzmaßnahmen einhergehen, die zu Verzögerungen führen würden. Der Entwurf eines Schallschutz-Gutachtens liegt zwar mittlerweile im Hause der GWG vor, er werde aber noch ausgewertet. „Daher kann ich dazu noch keine Aussage treffen“, sagte Peitz. Noch sei unklar, ob eine Mauer oder ein Wall errichtet werden muss.

„Mit welchen Konsequenzen müssen wir im schlimmsten Fall rechnen?“, hakte Martina Suermann (Mein Grevenbroich) im Sportausschuss nach. Das interessierte auch Holger Holzgräber (SPD), der befürchtete, dass ein Schallschutz so teuer werden könnte, dass das vom Landrat genehmigte Budget für den Bau des Schlossbades gesprengt würde. Antworten darauf gab es vom Betreiber nicht – und so wurde Michael Heeschs Kompromissvorschlag zustimmend von den Sportpolitikern zur Kenntnis genommen: Erst mal eine Wiese anlegen und dann weitersehen. „Für die weiteren Schritte muss uns aber ein konkreter Zeitplan vorgelegt werden“, forderte Martina Suermann.

Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass in den nächsten Tagen schon Planierraupen auf dem Schlossbad-Gelände aufkreuzen werden. Willi Peitz will erst abwarten, was die Prüfung des Schallschutz-Gutachtens ergibt. „In vier Wochen wissen wir mehr. Anfang März wird feststehen, ob ein Lärmschutz überhaupt notwendig ist“, sagte er auf Anfrage unserer Redaktion. Noch habe GWG das Budget (13,7 MIllionen Euro) nicht ausgereizt. Sollte aber eine Mauer oder ein Wall gebaut werden müssen, werde der finanzielle Rahmen überschritten.

Während hinter der Liegewiese noch ein Fragezeichen steht, geht es bei der Gestaltung des Vorplatzes voran. Spätestens Mitte April sollen die Bauarbeiten beginnen, sagte Willi Peitz. Nach den Plänen von GWG Kommunal soll das Bad an den Schlossplatz und den Garten des Hauses Hartmann angeschlossen werden. In die Pflasterung soll auch das Dach des neben dem Hallenbad liegenden Schießkellers einbezogen werden – allerdings mit einer Stufe versehen, damit Autofahrer nicht in die Versuchung kommen, dort zu parken.

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