Neuer Wohnraum in Grevenbroich Zahl der Sozialwohnungen steigt nur sehr langsam

Grevenbroich · In Grevenbroich wird bezahlbarer Wohnbau dringend benötigt, aber die Zahl öffentlich geförderter Wohnungen steigt sehr langsam: Ende 2017 gab es 1577 solcher Wohnungen, Ende 2018 1582 – gerade mal 15 mehr.

 An der Langwadener Straße in Wevelinghoven sind zurzeit 28 öffentlich geförderte Reihenhäuser im Bau, die Stadt erhält ein Belegungsrecht.

An der Langwadener Straße in Wevelinghoven sind zurzeit 28 öffentlich geförderte Reihenhäuser im Bau, die Stadt erhält ein Belegungsrecht.

Foto: Carsten Sommerfeld

Das geht aus einer Beantwortung der Stadt nach einer Anfrage der Fraktion Die Linke/Freie Bürger hervor.

Die hatte nachgehakt, für wie viele Wohnungen Fördermittel beantragt und genehmigt wurden und wie sich der Bestand an „Sozialwohnungen“ entwickelt. Nach Auskunft der Stadt hat der Rhein-Kreis Neuss im vergangenen Jahr insgesamt 65 Objekte in Grevenbroich gefördert – darunter 43 neue Mietwohnungen und drei neue Eigenheime, bei den übrigen handelt es sich überwiegend um Modernisierungen.

7,8 Millionen Euro wurden an Fördermitteln aufgewendet. Doch den neuen Sozialwohnungen stehen ältere gegenüber, die nach 20 bis 25 Jahren aus der Bindung herausfallen und für die dann höhere Miete verlangt werden kann. Laut Stadt endet 2019 die Bindung für 21 Wohnungen. Neue Förderanträge für 2019 lagen nach Auskunft der Verwaltung bis Mitte Januar nicht vor. In die Statistik der geförderten Objekte fließen die Wohnungen erst ein, wenn sie bezugsfertig sind.

Auch die Stadt sieht Handlungsbedarf. „Bezahlbarer Wohnraum ist für den sozialen Zusammenhang in einer Stadt von zentraler Bedeutung.“ Renner verweist etwa auf das Neubaugebiet an der Langwadener Straße in Wevelinghoven. Dort errichten Martin und Michael Dornieden 28 geförderte Reihenhäuser. Die Stadt hat ein Belegungsrecht für die Häuser.

Doch der Bedarf ist größer: Laut der vom Kreis in Auftrag gegebenen Bedarfsanalyse sind in Grevenbroich bis 2030 insgesamt 631 zusätzliche Sozialwohnungen nötig. „Die Zahl der 2018 geförderten Wohnungen ist dürftig. Stadt und Bauträger müssen sich mehr engagieren“, erklärt Fraktionsvorsitzender Walter Rogel-Obermanns. Die Gründung einer interkommunalen Baugesellschaft komme nicht voran. Laut der Fraktion Die Linke/Freie Bürger sollten zudem bei Neubauten „mindestens 30 Prozent“ geförderte Wohnungen entstehen.

Die SPD-Fraktion hat Ende 2018 einen „Rahmenplan Wohnen“ beantragt, nach dem 30 Prozent neu entstehender Wohnungen öffentlich gefördert sein sollen.

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