Kolumne Frei Schnauze Mit Hund und Fahrrad ins Grüne

Grevenbroich · Eine Radtour mit Hund kann schön sein, sollte aber auf jeden Fall trainiert werden. Welche Ausrüstung notwendig ist und wie der Vierbeiner ans Laufen neben dem Fahrrad gewöhnt werden kann, erklärt der Grevenbroicher Hunde-Profi Mark Karlstedt.

 Mark Karlstedt Hundetrainer Grevenbroich

Mark Karlstedt Hundetrainer Grevenbroich

Foto: Mark Karlstedt/Dog Event

Eine gemeinsame Radtour mit dem Hund kann schön sein. Doch wie geht‘s richtig? Zunächst ist es wichtig, einen Hund ab mindestens einem Jahr zu haben, der über eine Grundfitness und Größe (ab 40 Zentimeter) verfügt. Bei sehr großen und schweren Rassen ist grundsätzlich aufgrund von Knochen- und Herzkonstruktion eher davon abzuraten. Generell sollte es nicht wärmer als 20 Grad sein und Mittagssonne vermieden werden.

Jetzt fehlt noch eine geeignete Hundehalterung mit einer Stahlfeder am Rad. Die Stahlfeder fängt kräftiges Ziehen oder Rucken sehr gut ab, zudem hält sie den Vierbeiner auch auf Abstand zum Rad. Unser Liebling bekommt ein perfekt sitzendes, sehr gut gepolstertes Geschirr, damit er lange körperlich gesund bleibt. Sollten Sie sich als geübter Radfahrer mit der Hundehalterung nicht anfreunden können, geht auch eine Leine mit Ruckdämpfer an der Sattelstange, die jederzeit flexibel wieder entfernt werden kann. Bitte nur nicht die Leine in der Hand oder am Lenker halten, denn hier kann schon der leichteste Ruck zu einem schweren Sturz führen.

Zuerst gewöhnen Sie Ihren Hund mit Futter an die Nähe des Fahrrads, dann ziehen Sie ihm das spezielle Fahrradgeschirr mit Futtermotivation an. Sollte das alles ohne Angst klappen, befestigen Sie den Hund an der Halterung und halten das Rad fest, damit es auf keinen Fall auf das Tier fällt. Auch hier dürfen Sie großzügig mit Leckerchen sein. Jetzt schieben Sie das Fahrrad von der linken Seite aus, weil rechts der Hund sein sollte (wegen des Straßenverkehrs). Nach wenigen Metern stoppen Sie wieder, leinen den Hund ab und loben ihn. Das können Sie zwei bis drei Mal am Tag wiederholen – und wenn die Schiebestrecken länger werden, Sie vielleicht mit der Rollertechnik Ihren Hund begleiten und Ihr Liebling gut mitmacht, können Sie vorsichtig aufs Rad steigen und Ihre erste Minitour fahren. So kann es nach und nach gesteigert werden.

Bitte achten Sie darauf, dass bei größeren Touren der Anteil an Asphalt und Schotter gering bleibt, um Verletzungen zu vermeiden. Für sehr große Touren gibt es fantastische Fahrradhänger, in denen es sich sehr junge oder alte Hunde gemütlich machen können. Auch an den Fahrradhänger müssen unsere Lieblinge erst gewöhnt werden. Bitte nehmen Sie sich dafür Zeit, denn für viele Hunde sind die am Anfang sehr gruselig.

Daher am besten zu Hause den Hänger aufstellen und eine bis zwei Wochen den Hund nur darin füttern. Danach kann der Hänger ans Rad montiert werden. Vorsicht, hier wird es vielleicht noch mal kritisch, da es ja jetzt etwas schaukelt. An dieser Stelle darf viel mit Futter unterstützt werden. Jetzt können Sie den Hänger am Fahrrad schieben und schauen, wie es klappt. Auch hier am Anfang lieber ganz kurze Einheiten einlegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort