Grevenbroich Kunst aus dem Senegal im Zisterzienser-Kloster

Langwaden · Taha Diakhate kommt aus dem Sengal. In Langwaden zeigt der 49-Jährige erstmals sein künstlerisches Schaffen.

(barni) Es ist die dritte von Robert Jordan kuratierte Ausstellung im Kloster Langwaden und eine ganz besondere noch dazu: Unter dem Titel „Von den Farben des Lebens“ stellt der Senegalese Taha Diakhate (49) vor allem Ölmalerei, aber auch einige Materialcollagen, die hauptsächlich aus Holz bestehen, aus. Was auffällt, sind die vielen Köpfe auf vielen seiner Bilder. Der Kopf ist für ihn der Mittelpunkt des Menschen – einer Spezies, die genau diesen Kopf öfter mal gebrauchen sollte, statt Hass und Gewalt zu säen.

Den Kontakt hatte Hans-Jürgen Burbach, Vorsitzender der Marianischen Bruderschaft hergestellt, der den Künstler kennt. Taha Diakhate, der in der Metropole Dakar lebt, hat den Kopf zwar als zentrales Motiv entdeckt, seine Bilder sind deshalb aber nicht „verkopft“. Zwar ist seine Malerei voller Symbolik, aber längst nicht alles kann gedeutet werden: Kein Wunder, hatte der Künstler doch Freie Malerei studiert. Er ist so frei, die Farben zu wählen, nach denen ihm gerade der Sinn steht. Der Mensch ist ein soziales Wesen – so wünscht ihn sich der 49-Jährige auf jeden Fall – und weil das so ist, schmiegt er sie auf seinen Bildern aneinander, die Köpfe.

Mitunter sind die Körper nur schemenhaft zu erkennen, heben sich kaum ab vom Hintergrund des jeweiligen Bildes. Bei einer der Ölmalereien hat er sich des Prinzips „Adventskalender“ bedient: Diese Bildkompositionen bestehen aus zwei übereinanderliegenden Leinwänden, Öffnungen geben den Blick frei auf die unten liegende Leinwand. Das Gebilde könnte als gewagte Architektur gedeutet werden, der Künstler verbindet damit die Evolution, die Entwicklung, das Nach-oben-Streben.

Die Holzobjekte basieren auf einem rechteckigen, oben aber abgerundeten Holzbrett, auf den der Künstler Fundstücke aufgebracht hat wie einen Eisenring. „Taha Diakhate gilt weit über Dakar hinaus als Vertreter der jungen senegalesischen Künstlergeneration“, gab Robert Jordan bei der Ausstellungseröffnung zu verstehen. Prior Pater Bruno Robeck betrachte die Bilder auch unter christlichem Aspekt: „Die Farben sind von Gott gewollt. Sie lassen mich an den Regenbogen denken. Der Regenbogen leuchtet farbig, weil wir so unterschiedlich und doch miteinander verbunden sind.“

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