Welche Schätzchen sich sonst noch in dem Gartenhaus-Fund verbergen, wollen die Düsseldorfer Jecken in den nächsten Wochen herausfinden. „Wir werden die alten, sorgsam in Kartons verpackten Unterlagen erst einmal genau sichten“, sagt Heinz Krudwig, Vorsitzender der handwerklich orientierten Karnevalisten. Bei dieser Gelegenheit gilt es, auch zahlreiche Bilder genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn zum Fund gehören mehrere alte Fotoalben aus der Vor- und Nachkriegszeit. „Für uns ist das von einem hohen ideellen Wert“, betont Narren-Chef Krudwig.

Da die Spiesratze kein eigenes Archiv haben, wurden die historischen Unterlagen aus der Vereinsgeschichte für lange Zeit bei einem Karnevalisten gelagert, der vor Jahren aus Düsseldorf in die Umgebung von Grevenbroich zog und später aus Zeitgründen seine Mitgliedschaft kündigte. Die historischen Unterlagen hatte er in seinem Gartenhaus gelagert, das jetzt wegen eines Bauprojekts abgerissen werden musste.

„Bei dieser Gelegenheit kamen die Unterlagen wieder in unsere Hände“, sagt Krudwig, der seit 1960 zu den Spiesratze gehört. „Sie sind leicht verstaubt aber ansonsten in einem sehr guten Zustand.“ Das gilt auch für die Komitee-Mütze von Willy Trapp, der so etwas wie eine Vereins-Legende ist. Er zählt nicht nur zu den Mitbegründern der Gesellschaft, sondern leitete sie von 1946 bis 1955 auch als Oberpolier. „Er verstand es meisterhaft, unser Narrenschiff durch die Sessionen zu steuern“, berichtet Heinz Krudwig.

Die jetzt wieder gefundene Karnevalskappe von Willy Trapp soll einen Ehrenplatz bei den Spiesratze erhalten und bei diversen Anlässen auch der Öffentlichkeit präsentiert werden. Über kurz oder lang wollen sich die Karnevalisten auch Gedanken um ein eigenes Archiv machen, in dem die historischen Fundstücke gelagert werden sollen. Zurzeit sind sie im „Baubüro“ untergebracht – so nennen die Spiesratze ihre Wagenbauhalle.