Begegnungen nach Feierabend Erste Grevenbroicher Kulturnacht

Grevenbroich · Erstmalig wird Kultur nach Ladenschluss zugänglich gemacht. An sieben Orten – alle fußläufig in der Innenstadt zu erreichen – sollen Musik, Literatur und Kunst erlebt werden. Veranstaltungstag ist der erste Samstag im November.

 Gabriele Gertoberens, Stefan Pelzer-Florack und Stefan Wehlings veranstalten Grevenbroichs erste Kulturnacht im November.

Gabriele Gertoberens, Stefan Pelzer-Florack und Stefan Wehlings veranstalten Grevenbroichs erste Kulturnacht im November.

Foto: Stephan Renner

Begegnungsmöglichkeiten gibt es viele und als Gabriele Gertoberens, Stefan Wehlings und Stefan Pelzer-Florack bei der vergangenen Museumsnacht aufeinander trafen, kamen sie ins Gespräch und skizzierten die Idee einer spartenübergreifenden Kulturnacht. Jetzt steht dafür das Konzept. „Sie wird erstmalig am ersten Samstag im November stattfinden“, berichtet der Kulturamtschef.

„Kein Remmidemmi oder eine Massenveranstaltung“ soll es werden, sondern eine Erlebnistour besonderer Art. „Als wir zu dritt die Idee geboren hatten, stießen wir bei verschiedenen Akteuren auf eine große Bereitschaft, sich anzuschließen“. Das Ergebnis sind nun sieben Stationen, ein „erster Aufschlag dessen, was in unserer Stadt los ist“, wie Pelzer-Florack bemerkt. Die glorreichen Sieben unter einen Hut zu bekommen, sei „nicht schwierig gewesen: wir kennen, achten und respektieren einander“. Weiterer Clou: Die Stationen sind fußläufig zu erreichen.

In der Zeit von 20 bis 24 Uhr läuft das Programm – und zwar „durchgängig. Denn jeder Interessierte soll zu jeder Zeit ein ähnliches Programm bekommen.

In der Villa Erckens wird die dort beheimatete Künstlergruppe ein interaktives Projekt präsentieren. „Ich bin schon sehr gespannt“, sieht Pelzer-Florack dem Beitrag entgegen. Dazu inszenieren „The Toggles“ einen Klangteppich, in dem eigene Songs mit musikalischen Zitaten und Sounds prominenter Bands wie „Pink Floyd“, „Iron Butterfly“, den „Beatles“ oder Scott McKenzie vermischt werden. Die zu jedem Stück eigens von Double-8-Cinema angefertigten Videokollagen unterstützen die Rückkehr in die Zeit des Flower Powers. Musikalisch beteiligt sich auch Stefan Wehlings, Chef des Jugendcafés „Kultus“ am Ostwall. Dort werden die „Hersham Boys“, die sich in der Duisburger Punk- und Alternativszene gefunden haben, spielen. Dem Vernehmen nach interpretieren sie alles, was es an Rhythmen gibt – von Donna Summer über Adriano Celentano, den „Sex Pistols“ oder „The Clash“. Mit dabei ist auch die Formation „Mädchenkapelle“.

Auch Gabriele Gertoberens’ „Fräuleinswunder“ bittet zum Konzert. An der Zünftestraße treten „The Gorilla Gunmen“ auf. Sie kommen aus der Domstadt Köln und kombinieren Rockabilly, Swing, Country und Rock ’n’ Roll an Instrumenten wie Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Saxophon. Kenner loben die positive Energie, die von ihnen ausgeht, die direkt in die Beine ginge.

Komplettiert wird die erste  Kulturnacht durch die Lesung „Zwischen Welten“. Jessica Kuehn-Velten, Kinderpsychologin und Autorin, liest aus ihrem Buch, parallel wird dazu in der Galerie Roland Brozio Kunst aus Deutschland, Argentinien und der tschechischen Republik gezeigt. Und auch die Galerie Judith Dielämmer ist mit von der Partie. Dort zeigt der Joseph Beuys-Schüler und ehemalige Kunsterzieher Jürgen Holitschke verschiedene Dias unter der Überschrift „Grevenbroich, Schule, Rad und Kunst“ .

„Es sind alles Leute, mit denen wir ohnehin zusammen arbeiten“, betont der Kulturamtschef das Miteinander. „Kunst ist für alle da, deshalb sind wir keine Konkurrenten, sondern arbeiten miteinander.“

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