Grevenbroich Gartenschläfer sorgen für Trubel im Schneckenhaus

Grevenbroich · Sie sehen aus wie eine Mischung aus Maus und Hamster, lieben Babybrei aus dem Glas und sind für ihren Namen ganz schön aktiv: "Gartenschläfer" heißen die kleinen Tiere, die die acht Mitarbeiter des Schneckenhauses derzeit auf Trab halten.

Putzig: Ein Gartenschläfer aus dem Schneckenhaus.

Putzig: Ein Gartenschläfer aus dem Schneckenhaus.

Foto: M. reuter

"Alle vier Stunden müssen sie gefüttert und umsorgt werden, auch nachts", sagt Umweltschutzbeauftragter Norbert Wolf (55). Deshalb kann es schon mal sein, dass die Pfleger die kleinen Jungtiere mit nach Hause nehmen, um sich regelmäßig um deren Fütterung zu kümmern. Das gehört zu den Aufgaben der Pfleger, die sich um die Erstversorgung der hilflosen Wildtiere kümmern.

Grevenbroich: Gartenschläfer sorgen für Trubel im Schneckenhaus
Foto: Berns

Wenn Mäuse — wie die eigentlich extrem nachtaktiven Gartenschläfer — in der Wildtierstation abgegeben werden, dann "päppeln wir sie auf, bis sie gesund und groß genug sind, um ausgewildert zu werden", sagt Wolf. Am liebsten fressen sie zwar den süßen Babybrei, doch auch mit Welpenmilch für Katzen lassen sich die Schlafmäuse gerne versorgen. Erst kürzlich ist wieder ein Gartenschläfer dazu gekommen. "Vor ein paar Tagen hat das kleine Einzeltier die Augen geöffnet", sagt Wolf.

Die anderen Mäuse sind Geschwister und zusammen in der Auffangstation gelandet. Dennoch schaffen es die Helfer nicht immer rechtzeitig, die Tiere für den langen Winterschlaf vorzubereiten. So musste im vergangenen Jahr ein Gartenschläfer im Schneckenhaus überwintern, da der Winterschlaf für die Säugetiere im September beginnt und das Tier sein "Kampfgewicht" von bis zu 150 Gramm erst im November erreicht hatte. "Dieses Jahr", hofft Wolf, "könnten wir es schaffen, alle fünf Gartenschläfer noch vor Beginn des Winters auszuwildern."

Meistens werden die Wildtiere schlafend in Hohlräumen von Bäumen oder bei Renovierungen von Gartenhäuschen gefunden. Wolf macht darauf aufmerksam, dass Bürger in diesem Fall erst einmal im Schneckenhaus anrufen sollten. Möglicherweise könnten die Tiere umgesiedelt oder Nistkästen gebaut werden. Wenn die Gartenschläfer erst mal im Schneckenhaus sind, sei es oft zu spät, die Tiere entsprechend aufzuziehen, um sie wieder in die Wildnis zu entlassen.

(NGZ/rl)
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