Grevenbroich Schadstoffe: Stadt schickt Info-Bus nach Kapellen

Grevenbroich · In Kürze soll mit den ersten Sanierungsarbeiten im Kapellener Neubaugebiet begonnen werden. Wie Peter Mühlenbruch von der Stadt Grevenbroich gestern erklärte, wird in den nächsten Tagen das Erdreich auf den Freiflächen an der Straße "Im Weizenfeld" abgetragen. Auf den offenen Grundstücken zwischen den Häusern 27 und 41 war ein Teil des mit Schwermetallen belasteten Bettungsmaterials für Pflasterarbeiten zwischengelagert worden.

 Im Kapellener Neubaugebiet beginnt der erste Sanierungsschritt.

Im Kapellener Neubaugebiet beginnt der erste Sanierungsschritt.

Foto: Archiv

"Diese Freiflächen sind verkauft worden, Bauwillige möchten darauf ihre Häuser errichten", erklärt Mühlenbruch: "Deshalb wird dort mit der Sanierung begonnen." Wann die Arbeiten beginnen werden, steht allerdings noch nicht fest; der Termin wird zurzeit abgestimmt. "Ziel ist es, diese Flächen noch im Juli von Schadstoffen frei zu bekommen", so Peter Mühlenbruch. Voraussichtlich soll ab Oktober das gesamte schadstoffhaltige Material unter dem Pflaster der betroffenen Straßen entfernt werden.

Im Kapellener Neubaugebiet hatte eine Firma beim Straßenbau mit Schwermetallen belastetes Material verwendet. Die Stadt hatte unmittelbar nach Bekanntwerden Strafanzeige gestellt. Für die Bewohner des Neubaugebiets wird am kommenden Donnerstag, 19. Juli, ein Beratungstermin angeboten. In der Zeit von 10 bis 12 Uhr stehen Mitarbeiter des Projektentwicklers DSK, der Stadt und des Rhein-Kreises für Gespräche zur Verfügung — auch bei schlechtem Wetter, wie Peter Mühlenbruch betont: "Wir werden mit einem Kleinbus des Jugendamtes vor Ort sein, in dem Gespräche auch bei Regen möglich sind." Der Bus wird im Bereich des kleinen Kinderspielplatzes am Mistelweg stehen. Einmal monatlich soll es dieses Angebot für Interessierte geben.

Im Vorfeld rief die Piratenpartei die Bewohner des Neubaugebiets dazu auf, diesen Termin wahrzunehmen: "Sie sollten mit konkreten Forderungen vor die Verantwortlichen treten", so Sprecher Peter T. Schaefer. Die Piraten hatten bereits Ende Juni mit ihrem Landtagsabgeordneten Lukas Lamla eine Ortsbegehung im "Kapellental" unternommen und die Anwohner zur Einforderung von Einzelgutachten für ihre Grundstücke ermutigt. "Diese Gutachten werden immer unerlässlicher", so Schaefer: "Der erneute Fund von giftbelastetem Material im bisher als unbelastet geltenden Areal ,Im Weizenfeld' verdeutlicht abermals, dass Bauträger, Rat und Verwaltung die Situation nicht überblicken können."

(NGZ/top)
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