Grevenbroich Erftcarbon-Abgase nur aus einem Kamin

Grevenbroich · Es sieht aus, als hätte der Schlot einen riesigen rot-weiß geringelten Strumpf angezogen – die Firma Tokai Erftcarbon im Industriegebiet Ost hat jetzt einen 52 Meter hohen Schornstein neu und auffällig gestrichen – ein deutlicher Gegensatz zu den benachbarten graubraunen Kaminen. Die neue Farbe ist sozusagen die Abschlussarbeit für ein 6,5-Millionen-Euro-Projekt. Das Unternehmen, das in Grevenbroich Graphitelektroden und Carbon-Produkte produziert, hat eine neue zentrale Abgasreinigung, in der alle organischen Abgas-Emissionen erfasst und gereinigt werden.

 Der rechte Schornstein ist Teil der neuen Abgasreinigungsanlage von Tokai Erftcarbon. Nun hat die Firma ihn auffällig rot-weiß gestrichen.

Der rechte Schornstein ist Teil der neuen Abgasreinigungsanlage von Tokai Erftcarbon. Nun hat die Firma ihn auffällig rot-weiß gestrichen.

Foto: H. Jazyk

Ziel der Modernisierung waren ein besserer Umweltschutz, weniger Abgase und weniger Gestank, über den sich Barrensteier und Südstädter sowie die Bürgerinitiative IGL seit Jahren beschwert hatten. "Wir haben mit der Investition alle alten Reinigungsanlagen ersetzt. Alle Abgase gehen nun durch den rot-weißen Schornstein, die anderen sind abgestellt", erklärt Turgut Akyel, Umweltschutzbeauftragter bei Tokai Erftcarbon.

Der rot-weiße Schlot ist nun ein sichtbares Zeichen für die Umstellung – und laut Akyel können die Nachbarn an diesem Kamin erkennen, ob die Anlage funktioniert. "Sonst wären gelbe Rauchfahnen erkennbar. Wenn man nichts sieht, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass bei Erftcarbon alles im grünen Bereich ist."

Notwendig wurde die Anlage nach einer Ordnungsverfügung der Bezirksregierung, "dass wir die Grenzwerte einhalten", so Akyel. "Bei Benzol und Benzo(a)pyren lagen wir an der Grenze der vorgeschriebenen Grenzwerte. Nun liegen wir weit darunter. Und wir sind aus der Geruchsdiskussion heraus", zieht Turgut Akyel Bilanz. "Die Zahl der Geruchsbeschwerden ist um mindestens 95 Prozent zurückgegangen. Das liegt nicht nur an uns, sondern auch an Bemühungen von Aleris und Hydro."

(NGZ)
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