Grevenbroich Eltern-Protest gegen Kita-Plan der Stadt

Grevenbroich · Die Zahl der Kita-Plätze für Überdreijährige in Frimmersdorf soll reduziert werden. Eltern protestieren, schalten Ursula Kwasny ein.

 Frimmersdorfer Eltern wollen einen Kita-Platz im Ort – nach Plänen der Stadt ist in der Tagesstätte vielleicht aber kein Platz mehr für Neuaufnahmen.

Frimmersdorfer Eltern wollen einen Kita-Platz im Ort – nach Plänen der Stadt ist in der Tagesstätte vielleicht aber kein Platz mehr für Neuaufnahmen.

Foto: l. berns

Im Kindergarten "Kleine Strolche" rücken bald Handwerker an: Die Tagesstätte wird für die Betreuung von Unter-Dreijährigen umgebaut. Doch Frimmersdorfer Eltern befürchten, dass für ihre Kinder ab drei Jahren keine Kita-Plätze übrigbleiben. Sie sind verärgert und haben sich an die Bürgermeisterin gewandt.

Marco Brüggen hat seinen jetzt zwei Jahre alten Sohn fürs Kita-Jahr 2014/2015 an der Kasterstraße angemeldet. "Als wir keine Zusage erhielten, hakten wir nach — und erfuhren unter der Hand, dass unser Sohn wie andere Kinder unter Umständen dort keinen Platz erhält", schildert der 37-Jährige. Anderen sei es genau gegangen. "Insgesamt sollen 25 Kinder betroffen sein."

Zurzeit bieten die "Kleinen Strolche" Platz für 70 Jungen und Mädchen ab drei Jahren sowie für zehn Kinder, die eine Sprachheilförderung erhalten. Mit dem Umbau sollten zunächst sechs U 3-Plätze bei noch 64 Ü 3-Plätzen entstehen. Nun aber plant die Stadt, die Zahl für Kleinkinder auf 16 aufzustocken — doch damit würden bis zu 25 Plätze für Überdreijährige wegfallen. Damit wären "Neuaufnahmen für Über-Dreijährige im Kindergartenjahr 2014/2015 nicht möglich", bestätigt Stadtsprecher Andreas Sterken. Ein Beschluss stehe noch aus.

Den Grund für die Änderung erläutert Erster Beigeordneter Michael Heesch. "Unsere U 3-Plätze im Stadtgebiet sind komplett belegt, weitere Anmeldungen könnten wir nicht mehr berücksichtigen. Bei den Plätzen für Kinder ab drei Jahren haben wir dagegen mit 104 Prozent Versorgungsquote stadtweit einen Überbestand." Der würde mit dem Umbau in Frimmersdorf 2014 kräftig reduziert, doch das wollen viele Eltern im Ort nicht hinnehmen. "Ich habe Verständnis, wenn die Stadt für einzelne Kinder keinen Platz im Heimatort anbieten kann", sagt Marco Brüggen. "Doch hier ist ein ganzer Jahrgang betroffen. Unsere Kinder wachsen gemeinsam im Dorf auf, und wir möchten, dass sie möglichst auch zusammen in den Kindergarten gehen — die Dorfgemeinschaft ist uns wichtig", erklärt Brüggen. "Frimmersdorf ist das einzige Dorf mit wachsender Einwohnerzahl in der Stadt. Und ausgerechnet hier sollen jetzt Kindergarten-Plätze wegfallen", sagt Claudia Schulz (31), die ihre Tochter (2) für 2014 angemeldet hat.

Was sie und andere besonders ärgert: "Wir wurden erst spät informiert. Ich fühle mich betrogen", so Schulz. "In vielen anderen Kindergärten wurden die Plätze bereits vergeben. Wenn wir früher informiert worden wären, hätten wir unsere Kinder woanders anmelden können", erklärt Andrea Flöck (32)

Bei der Frimmersdorfer Dorfkonferenz wandten sich Mütter und Väter an die Bürgermeisterin, später gab's ein Treffen mit Ursula Kwasny. "Ich war überrascht, dass eine ganze Ü 3-Gruppe wegfallen soll. Es kann nicht sein, dass rund 20 Kinder woanders hin fahren sollen", erklärt Kwasny gegenüber der NGZ. Im Rathaus wird nun an einer Kompromiss-Lösung gearbeitet. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung im Sinne der Kinder finden."

(NGZ)
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