Grevenbroich CDU und SPD fordern: Erfthallen-Abriss vertagen

Grevenbroich · CDU und SPD sind sich einig: Die morgen im Rat anstehende Entscheidung über den Abriss der Erfthalle soll vertagt werden. Für einen Erhalt des Veranstaltungsgebäudes sprechen sich die beiden großen Fraktionen indes nicht aus. Im Gegenteil: Sie fordern die Stadtverwaltung auf, ein Alternativkonzept zu entwickeln.

 Über den Abriss der Erfthalle soll morgen nicht entschieden werden.

Über den Abriss der Erfthalle soll morgen nicht entschieden werden.

Foto: Michael Reuter

Große Eile für ein Votum pro Abrissbirne wird in CDU-Reihen nicht gesehen: "Laut Vertrag kann das Erfthallen-Restaurant noch bis Ende 2011 betrieben werden. Das gibt uns die Möglichkeit, in einer der nächsten Ratssitzungen die Entscheidung über einen Abriss zu treffen", erklärt Fraktionschef Norbert Gand. In dieser Zeit müsse von der Stadt aber ein Alternativkonzept erstellt werden — mitsamt detaillierten Angaben über Kosten und Finanzierung.

Die Mitglieder des Aktionsbündnisses der Frimmersdorfer und Neurather Vereine sollen bei diesen Planungen nicht außen vor gelassen werden: "Sie haben sich vorbildlich und mit großem Engagement für den Erhalt der Halle eingesetzt. Nun müssen sie auch an den Überlegungen zu einer Nachfolgelösung beteiligt werden", fordert der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Horst Gerbrand.

In ihren Anträgen machen CDU und SPD deutlich, wie sie sich eine Alternative vorstellen: Sie soll einen Schützenplatz beinhalten, ebenso ein Gebäude mitsamt Gastronomie und Versammlungsraum für alle Frimmersdorfer und Neurather. "Das trägt zur Verbesserung der gesellschaftlichen Infrastruktur bei", ist sich Norbert Gand sicher.

Ein solches Domizil könnte zwischen den beiden Orten mit dem Neubau eines Sportzentrums verbunden werden, schlägt die SPD vor — als Standort hat sie ein Gelände in unmittelbarer Nähe der Viktoria-Grundschule im Blick. "Dieses Gebäude sollte so geplant werden, dass sich dort auch die Schützen sowie andere örtlichen Gruppierungen und Vereine treffen können", betont Horst Gerbrand. Diese Idee werde ausdrücklich von der Bürgerschaft unterstützt.

In einem Pressegespräch hatten die Mitglieder des Aktionsbündnisses zum Wochenanfang noch einmal unterstrichen, dass sie für den Erhalt der Erfthalle sind. Sie kündigten an, die Politiker der "etablierten Parteien" bei der nächsten Kommunalwahl abzustrafen, falls sie die beiden Stadtteile "weiter stiefmütterlich behandeln" sollten.

(NGZ)
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