Grevenbroich Schlägerei: Kontaktstelle prüfte Schützenfest nicht

Grevenbroich · Der im Kapellener Schützenfestzelt am Samstag schwer verletzte 47-Jährige lag laut Polizei am Montag noch im Krankenhaus. Drei Männer hatten auf den Kapellener eingeschlagen und -getreten.

 Edmund Feuster: Kommers war Event mit geladenen Gästen.

Edmund Feuster: Kommers war Event mit geladenen Gästen.

Foto: Archiv

Zwei Tatverdächtige im Alter von 28 und 29 Jahren — einer wohnt in Kapellen, der andere in Köln — hatte die Polizei vor Ort festgenommen. Die Ermittlungen laufen, um den Dritten zu finden. Der Anlass für die Schlägerei war gestern noch nicht bekannt.

Der Vorfall ereignete sich am Ende des Festkommers des Bürger-Schützen-Vereins Kapellen mit rund 1000 Besuchern. Security war nicht vor Ort. Die Stadt hatte kürzlich erst extra eine Koordinierungsstelle geschaffen, die der Sicherheit bei Events besondere Aufmerksamkeit schenkt. Dabei wird das Gefährdungspotenzial intensiv geprüft, um danach Sicherheitsauflagen festzulegen.

Doch mit dem Kapellener Schützenfest hat sich diese Stelle nicht befasst. Der Grund: Die Genehmigung fürs Schützenfest samt Festkommers erteilte die Stadt am 22. März — "damals gab es die Stelle noch nicht", so Stadsprecher Andreas Sterken. "Eine Überprüfung hätte aber auch ergeben, dass die Veranstaltung als unproblematisch einzustufen ist, da es sich um geladene Gäste gehandelt hat." Zudem habe der Veranstalter keine besonderen Risiken angegeben. Deswegen habe die Stadt seien keine besonderen Auflagen gefordert.

"Zum Festkommers waren neben unseren Schützen etwa Vertreter anderer Schützenvereine geladen", sagt BSV-Vizepräsident Edmund Feuster. Beim Tanz im Zelt am Samstagabend etwa seien acht Security-Mitarbeiter präsent gewesen. Er kündigte an: "Wir werden künftig noch genauer hingucken."

(NGZ)
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