Grevenbroich Bauhof schließt marode Räume

Grevenbroich · Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe sind in sechs Containern untergebracht worden – aus Sicherheitsgründen. Die Statik der alten Gebäude am Flutgraben ist durch Setzrisse gefährdet. Wann das Provisorium endet, ist unklar.

 Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich ziehen sich jetzt in Containern um. Ihre Sozialräume mussten geschlossen werden, da die alten WGV-Gebäude bereits durch Setzrisse stark beschädigt wurden.

Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich ziehen sich jetzt in Containern um. Ihre Sozialräume mussten geschlossen werden, da die alten WGV-Gebäude bereits durch Setzrisse stark beschädigt wurden.

Foto: M. Reuter

Der Rat diskutiert darüber seit gut zwei Jahren: Der Bauhof muss saniert werden, denn die mehr als 50 Jahre alten Gebäude sind zum Teil marode. Die Bausubstanz hat mittlerweile so stark gelitten, dass die Sozialräume nun in Container verlegt werden mussten. Etwa 50 Mitarbeiter finden dort Aufenthalts-, Wasch- und Umkleideräume. "Ein Provisorium", sagt Rainer Baumgardt, Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV), der darauf hofft, dass es bald bessere Unterkünfte für seine Mitarbeiter geben wird.

In den Mauern klaffen Risse, die bereits die Statik der WGV-Gebäude am Flutgraben gefährden. "Das hat mehrere Ursachen", erklärt Baumgardt: "Größtenteils sind die Schäden auf eine Spätfolge der Grundwasserabsenkung durch den Tagebau zurückzuführen." Durch die Trockenlegung sei die Lehmschicht der Erftaue in etwa zwei Metern Tiefe allmählich geschrumpft, was zu Absenkungen von bis zu zehn Zentimetern geführt habe. Zudem seien die Gebäude vor fünf Jahrzehnten nicht nach dem heutigen Stand der Technik gebaut und gegründet worden.

"Vorübergehend reichen die Container aus. Damit überbrücken wir die Zeit bis zu einer endgültigen Lösung", berichtet Rainer Baumgardt. Was der WGV-Chef meint, ist die geplante Verlagerung des Bauhofs vom Flutgraben an den Ortseingang von Noithausen, für die sich der Rat im März ausgesprochen hatte. Wann am Rittergut der erste Stein auf den anderen gelegt wird, steht zurzeit nicht fest. "Ich hoffe, dass wir im August in dieser Frage weiter kommen werden", so Bürgermeisterin Ursula Kwasny.

Pläne für die Verlagerung gibt es – sogar mehr als genug. Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) hat als Bauherrin einen Architekten beauftragt, ebenso die Wirtschaftsbetriebe als künftige Nutzerin der Gebäude. "Was den prognostizierten Bedarf der WGV angeht, kommen beide Entwürfe aber zu unterschiedlichen Ergebnissen", erklärt Edmund Feuster (SPD), der mit Norbert Gand (CDU) den politischen Part im neugegründeten Arbeitskreis "Bauhof" einnimmt.

Der Plan der WGV sei von der Ausstattung her größer, der SEG-Entwurf käme zu kleineren Dimensionen. "Die Architekten sollen bis zum 20. August einen gemeinsamen Nenner finden und Zahlen vorlegen, auf deren Basis man weiter planen und Kosten ermitteln kann", so Feuster. Gelingt dies nicht, soll ein unabhängiger Experte hinzugezogen werden.

So kann Bürgermeisterin Ursula Kwasny dem Betriebsrat der WGV, den sie morgen empfängt, noch keine Hoffnung machen, dass die Verlagerung des Bauhofs noch in diesem Jahr beginnen wird. Ihr Ziel: "Es wäre gut, das Projekt bis 2014 über die Bühne zu bringen."

(NGZ)
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